Aareal Bank befreit sich

Stresstest erfolgreich absolviert, Geschäfte voll im Plan und nun, sechs Jahre nach Ende der Finanzkrise, auch die letzten Garantien des SoFFin endlich zurückgezahlt. Für den Wiesbadener Immobilienfinanzierer könnte es kaum besser laufen. Per Ende Oktober wurde die verbliebene stille Einlage des Finanzmarktstabilisierungsfonds (SoFFin) von 300 Millionen Euro an den Bankenrettungsfonds zurücküberwiesen, nachdem die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin dem endlich ihren Segen erteilt hat. Bereits im Juli hat die Aareal dies wohl angemeldet, der Stresstest nahm aber offensichtlich viel Zeit bei der deutschen Bankenaufsicht in Anspruch.

Die Wiesbadener hatten die staatlichen Hilfen zur Stabilisierung des Finanzsektors auf dem Höhepunkt der Finanz- und Wirtschaftskrise Anfang 2009 in Anspruch genommen, um ihr Geschäft in dem schwierigen Marktumfeld abzusichern. "Wir sind der Bundesregierung, dem Bundestag und dem SoFFin zu großem Dank verpflichtet", lässt sich Aareal-Bank-Vorstandschef Wolf Schumacher zitieren. Neben der mit neun Prozent verzinsten stillen Einlage in Höhe von ursprünglich 525 Millionen Euro hatte der SoFFin der Aareal Bank 2009 einen Garantierahmen für unbesicherte Emissionen von bis zu vier Milliarden Euro gewährt.

Im Sommer 2010 begann der Immobilienfinanzierer mit der schrittweisen Rückführung der Einlage. Die Garantie wurde Ende März 2012 vollständig zurückgegeben. Für die Aareal schafft das nun zusätzlichen finanziellen Spielraum, denn natürlich war die staatliche Unterstützung nicht umsonst. Bis heute wurden rund 237 Millionen Euro an Zinsen und Garantiegebühren an den SoFFin gezahlt. Gemäß der Rückführungsvereinbarung zahlt die Aareal Bank zudem die bis zum Rückzahlungstag auf die Einlage noch anfallenden Zinsen zum nächsten regulären Fälligkeitszeitpunkt (31. März 2015) an den SoFFin. Die Vereinbarung sieht ferner entsprechend den bisherigen vertraglichen Regelungen die Beteiligung des Fonds pro rata temporis an einer möglichen Dividendenzahlung der Aareal Bank durch eine dividendenabhängige Zusatzvergütung für das Geschäftsjahr 2014 vor.

Stand heute summieren sich die verbliebenen Hilfen des deutschen Staats für Geldhäuser damit nach Angaben der Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA) auf 16,9 Milliarden Euro. Gestützt werden noch die Commerzbank AG (5,1 Milliarden Euro), die WestLB-Nachfolgerin Portigon AG (2 Milliarden Euro) und der Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (9,8 Milliarden Euro). In der Spitze hatte der SoFFin 29,4 Milliarden Euro Kapitalhilfen an Finanzinstitute ausgegeben. Dazu gewährte der mit Steuergeldern gefüllte Fonds 168 Milliarden Euro an Garantien. Red.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X