CBPP3: monatliches Kaufvolumen gesunken

Das von der EZB im Rahmen ihres seit Oktober 2014 laufenden Covered-Bond-Kaufprogramms (CBPP3) erworbene Volumen beläuft sich inzwischen auf rund 184 Milliarden Euro. Dabei wurden etwa 70 Prozent aller Käufe über den Sekundärmarkt getätigt. Die Ankäufe der europäischen Notenbanken, die für die Umsetzung von CBPP3 zuständig sind, haben in den letzten Monaten im Vergleich zum letzten Jahr allerdings abgenommen. So summierten sich diese in den letzten drei Monaten inklusive der inzwischen relevanten Tilgungen auf jeweils etwa sechs bis sieben Milliarden Euro - trotz der im März von der EZB beschlossenen Erhöhung der QE-Käufe von 60 auf 80 Milliarden Euro. Im Herbst 2015 hatte der monatliche Wert noch fast durchgängig bei rund zehn Milliarden Euro oder mehr gelegen.

Nach Ansicht der Bayern-LB gestaltet es sich für die Notenbanken zunehmend schwierig, am Sekundärmarkt ausreichend Pfandbriefe zu bekommen. Mit dem Start des Kaufprogramms für Unternehmensanleihen biete sich der EZB zudem eine Alternative, weshalb auch in den nächsten Monaten kaum mit einem nennenswerten Anstieg der Covered-Bond-Käufe zu rechnen sei. Die Bedeutung von CBPP3 bleibe dennoch unverändert hoch. So werden von den europäischen Notenbanken aktuell rund 30 Prozent aller auf Euro lautenden ausstehenden Benchmark Covered Bonds von Emittenten mit Sitz im Euroraum gehalten. Die Analysten der Bayern-LB bleiben bei ihrer Einschätzung, wonach die EZB mit ihren umfangreichen Käufen massiv in das Marktgeschehen für Covered Bonds eingreift: Zum einen verdrängen ihre Käufe die sowieso unter dem Anlagenotstand leidenden privaten Investoren. Zum anderen nehme sie mit ihren Aktivitäten eine weitere Zunahme der Illiquidität am Markt sowie eine immense Verzerrung der Risikoaufschläge der Emittenten in Kauf.

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