TLAC sorgt für Stress bei Nachrangkapital

TLAC - größerer Stress für Banken als der Asset-Quality-Review-Stress-Test. Dieser Meinung ist die in Branchenkreisen hochgeschätzte Credit Research Analystin Jackie Ineke (Morgan Stanley Zürich) in Bezug auf die europäischen Banken. Es geht hierbei um die "Total Loss Absorbing Capacity", vereinfacht ausgedrückt, den Betrag an Kapital (Eigen- und Nachrang) der zur Absorbierung von Verlusten vorhanden sein muss.

Die Regeln werden im Rahmen des G20-Treffens im australischen Brisbane vom 15. bis 16. November diskutiert. TLAC kann nur in "nachrangiger Form" bereitgehalten werden und nicht durch bisherige Senior-Unsecured-Bonds. Dies kann durch strukturelle (über Holding), vertragliche (Tier 2 oder Senior Bonds mit vertraglicher Bail-In-Teilnahme) oder gesetzliche Varianten (die die Nachrangigkeit sicherstellen) gewährleistet werden. Von hochrangigen Vertretern der Standardsetzer-Szene, wie Andrew Gracie von der Bank of England, gibt es bereits Ankündigungen, dass Banken künftig 20 bis 25 Prozent ihrer Risikoaktiva (RWA) in Form von Eigen- und Nachrangkapital vorzuhalten haben.

Morgan Stanley hatte bisher mit 17 Prozent kalkuliert. Die Investmentbank rechnet jetzt damit, dass bis zum Jahre 2019 - dem Inkrafttreten der TLAC-Regeln - Tier-2-Emissionen im Volumen von 418 Milliarden Euro auf den Markt kommen. Bisher wurde mit einem Emissionsvolumen von 31 Milliarden Euro gerechnet. Das Segment ist derzeit rund 250 Milliarden Euro schwer. Die Bankenwelt wird mit leicht panischem Blick nach Australien schauen.

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