Banken setzen zunehmend auf digitale Kommunalfinanzierung

Carl von Halem; Quelle: Commnex

Die Kommunalfinanzierung ist wieder für mehr als zwei Drittel der Banken in Deutschland ein attraktives Geschäftsfeld. Ein Grund ist die zunehmende Digitalisierung der Prozesse. So nutzen 62 Prozent der Banken die Möglichkeit, auf digitalen Marktplätzen Angebote auf kommunale Ausschreibungen abzugeben. Das ergab das Kommunal-Barometer 2020, eine Studie des Münchner Fintech Commnex mit der TU Darmstadt, bei der 321 Experten aus Kommunen, kommunalen Unternehmen und Finanzinstituten befragt wurden.

"Digitale Marktplätze gewinnen als Matchmaker stark an Bedeutung. Der Vorteil für die Kommunen: Sie wählen aus einem größeren Angebot an Finanzierungsoptionen und nutzen Effizienzvorteile. Gleichzeitig erweitern die Banken ihren Kundenkreis und können sich breiter aufstellen", erklärt CommneX-Geschäftsführer Carl von Halem.

Rund die Hälfte der Befragten macht auf den digitalen Marktplätzen vom Cross-Selling von Finanzdienstleistungen neben dem Kreditgeschäft gebrauch, um so weiteres Erlöspotenzial zu generieren. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise und dem damit verbundenen Zwang zur Digitalisierung bietet sich hier die Möglichkeit der Diversifizierung der Banken.

Da von Halem zufolge Städte und Gemeinden in den kommenden Monaten unter wegbrechenden Einnahmen leiden werden, würde das Interesse an Kommunalfinanzierung weiter steigen. Für 2020 prognostiziert der Städtetag ein Defizit der deutschen Kommunen in zweistelliger Milliardenhöhe. Finanzielle Belastungen ergeben sich unter anderem aus den Kontaktbeschränkungen sowie dem wirtschaftlichen Abschwung, verbunden mit den wegfallenden Gewerbesteuereinnahmen. Günstige Konditionen, Transparenz und Effizienz digitaler Marktplätze könnten diese Auswirkungen abmildern.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X