Deutsche Börse: Regeländerung im DAX

Deutsche Börse Frankfurt; Quelle: Deutsche Börse AG

Die Deutsche Börse hat sich die Kritik im Fall Wirecard zu Herzen genommen und nun eine Regeländerung im DAX angekündigt. Dabei werde der der globale Indexanbieter STOXX, Teil des Indexsegments Qontigo, die Definition zum Insolvency Event so übernehmen, wie die jüngste Marktkonsultation sie beschrieben habe. Nach den neuen Regeln werden insolvente Unternehmen mit einer Frist von zwei Handelstagen aus den DAX-Auswahlindizes genommen. Die Regeln treten am 19. August 2020 in Kraft.

Veränderungen in der Zusammensetzung der DAX-Auswahlindizes werden am 19. August 2020 nach 22.00 Uhr bekanntgegeben und nach Marktschluss am 21. August 2020 umgesetzt. Die betroffenen Indizes werden ab dem 24. August 2020 in der neuen Zusammensetzung berechnet. Vor dem Hintergrund der bestehenden Situation würde diese Regeländerung Wirecard betreffen. Grundlage der Berechnung ist die Rangliste vom 31. Juli 2020 sowie weitere Vorgaben aus dem Regelwerk.

Die neue Regelung zu insolventen Unternehmen wurde im Rahmen einer Marktkonsultation zwischen dem 17. Juli 2020 und dem 7. August 2020 abgestimmt. Konkret bezieht sich die Änderung auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens als ein gesetzlich festgelegtes Verfahren und umfasst alle relevanten öffentlichen Mitteilungen dazu. Da auch Unternehmen aus anderen EU-Staaten Indexmitglied werden können, bezieht sich die Regelung nicht nur auf das deutsche Insolvenzrecht. Weitere Einzelheiten dazu sind im aktuellen Regelwerk beschrieben.

Unabhängig von der Regeländerung zum Umgang mit insolventen Unternehmen wird das DAX-Regelwerk derzeit einer vertieften Prüfung unterzogen wie die Deutsche Börse mitteilt. Auch für mögliche weitere Regeländerungen werde es eine Marktkonsultation geben. Die Ergebnisse aus diesem Prozess sollen bis Jahresende bekanntgegeben werden. Der nächste Termin für die planmäßige Überprüfung der DAX-Indexfamilie ist der 3. September 2020.

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