IFO - Institut für Ausweitung der Zollunion mit der Türkei

Das ifo Institut hat sich für eine Ausweitung der Zollunion zwischen der EU und der Türkei ausgesprochen. „Eine Vertiefung der Zollunion würde dazu beitragen, die türkische Wirtschaft in der gegenwärtigen Lage zu stabilisieren und könnte auch eine politische Brücke darstellen“, sagte am Freitag Erdal Yalcin, der stellvertretende Leiter des ifo Zentrums für Außenwirtschaft, das eine entsprechende Studie für die Bertelsmann-Stiftung erarbeitet hat. Danach könnte die Erweiterung der Zollunion zu einem Anstieg der türkischen Wirtschaftsleistung um 1,84 Prozent führen. Die Agrarexporte der Türkei in die EU könnten um 95 Prozent steigen, die Exporte von Dienstleistungen sogar um 430 Prozent.

Yalcin ergänzte: „Die EU und die Türkei sollten die Modernisierung der Zollunion als Chance sehen, um aus der gegenwärtigen destruktiven Politikdebatte auszubrechen und konstruktive Perspektiven zu schaffen. Die wirtschaftlichen Beziehungen zur Türkei zu vernachlässigen, sodass das Land den Anschluss an die EU verliert, wäre Wasser auf die Mühlen derer, die versuchen, die Türkei politisch von Europa zu isolieren.“

Die Europäische Kommission plant noch in diesem Jahr einen Vorschlag für ein Mandat für Verhandlungen mit Ankara vorzulegen. Die zuständige Kommissarin Cecilia Malmström wirbt für die Modernisierung der Zollunion und verweist ebenfalls auf zu erwartende positive wirtschaftliche Wirkungen.

Über die Studie:
Das ifo Zentrum für Außenwirtschaft hat im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung unter Leitung von Dr. Erdal Yalcin wirtschaftspolitische Integrationsszenarien unter Berücksichtigung nationaler und internationaler Wertschöpfungsketten für die EU und die Türkei empirisch analysiert. Dabei wurden insbesondere mögliche Optionen für die zukünftige wirtschaftliche Integration der Türkei in die EU näher betrachtet, die gegenwärtig auch politisch diskutiert werden.

Link zur Studie - Klicken Sie bitte hier.

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