Nächster Schock für Deutsche Bank

Quelle: Deutsche Bank

Die Serie schlechter Nachrichten für die Deutsche Bank reißt und reißt nicht ab: Nachdem gerade erst bekannt geworden war, dass die amerikanische Notenbank das US-Geschäft des Instituts als “in schwierigem Zustand” eingestuft hat, senkte am 1. Juni 2018 die mächtige Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) die Bonitätsnote des größten deutschen Geldhauses. Die Bewertung der Kreditwürdigkeit wurde um eine Stufe auf “BBB+” von “A-“ gekappt. Dem Institut drohen nun höhere Finanzierungskosten an den internationalen Kapitalmärkten.

S&P begründete die Herabstufung, mit der am Kapitalmarkt gerechnet worden war, mit Zweifeln, ob die vom neuen Management unter Sewing auf den Weg gebrachte Strategie auch entsprechend umgesetzt werde: “Wir denken zudem, dass die Deutsche Bank im Vergleich zu den direkten Konkurrenten noch eine ganze Zeit der negative Ausreißer sein wird.” Den Ausblick für das Rating hoben die Bonitätswächter allerdings an und drückte die Erwartung aus, “dass das Management die Strategie mit Nachdruck umsetzen wird, im Laufe der Zeit Fortschritte auf dem Weg zu ihren finanziellen Zielen für 2019 erzielen wird und so das längerfristige Ziel eines stabileren und besser funktionierenden Geschäftsmodells erreichen wird”.

S&P hatte die Überprüfung des Ratings der Deutschen Bank bereits Mitte April - kurz nach des Auswechslung des Vorstandschefs - angekündigt. S&P-Analyst Giles Edwards hatte Reuters gesagt, die Wahrscheinlichkeit einer Herabstufung liege “bei mindestens 50 Prozent”. Auch Moody’s prüft eine Herabstufung. Die dritte große Ratingagentur Fitch hat die Bonitätsnote und den Ausblick für die Bank nach dem Wechsel an der Spitze von John Cryan zu Christian Sewing Anfang April dagegen nicht angerührt. Nach einer Herabstufung im September ist die Bewertung mit “BBB+” aber bereits eine Note schlechter als bei S&P und Moody’s

Mit Blick auf die massiven Kursverlusteder vergangenen Tage, die Aktie der Deutschen Bank notiert aktuell so niedrig wie zuletzt im Herbst 2016, als wegen einer drohenden Milliardenstrafe in den USA Zweifel an der Überlebensfähigkeit des Geldhauses laut wurden, schrieb der neue CEO Christian Sewing an die Mitarbeiter: „Es gibt keinen Grund, den Kopf hängen zu lassen. (...) Wir werden beweisen, dass wir eine andere Bewertung an den Finanzmärkten verdient haben.”

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