BILANZBERICHTE

Sparda-Bank Nürnberg / National-Bank / Sparkasse Bielefeld / GLS Bank / Sparkasse Paderborn-Detmold

Sparda-Bank Nürnberg

Bilanzsumme um 5,0% verlängert - Neugeschäft in der Baufinanzierung um 1,8% gesunken - Kundeneinlagen um 2,9% angewachsen - Kreditbestand auf 3,3 Mrd. Euro erhöht - vermittelte Konsumentenkredite um 145,7% geklettert - Jahresüberschuss leicht rückläufig

Auch in diesem Jahr gehört die Sparda-Bank Nürnberg zu den "frühen Vögeln" unter den Banken und veröffentlicht recht frühzeitig im Jahr vorläufige und verkürzte Zahlen zum frisch abgelaufenen Geschäftsjahr 2021. Das genossenschaftliche Institut sah das Jahr vor allem von drei Faktoren geprägt: der Pandemie, dem Urteil des Bundesgerichtshofs, dass Gebührenerhöhungen ohne die ausdrückliche Zustimmung der Kunden unwirksam sind, und drittens der Einführung der Giro-Entgelte in diesem Institut zum 1. Januar 2021. Dabei kam das Urteil laut Pressemitteilung zu den Geschäftszahlen für die Sparda-Bank Nürnberg ungeplant und stellte für das Institut nach eigenen Angaben einen "sehr großen organisatorischen Kraftakt dar".

Gleichzeitig stellte das Institut strategische Weichen. So ist die Sparda-Bank Nürnberg seit Anfang 2021 klimaneutral - nach eigener Einschätzung als eines der ersten Unternehmen der Branche. Zudem wurde im März 2021 auf die neue Banking- und Ökosystem-Plattform TEO umgestellt. Laut Pressemitteilung nutzen bereits 119 000 Kunden die digitale Anwendung.

Trotzdem lief das Neukundengeschäft nicht optimal. Demnach sank unter anderem durch die Einführung der Giro-Entgelte die Mitgliederzahl um 6,8% auf 203 403. Auch in der moderaten Anzahl von 3 511 neu eröffneten Girokonten spiegeln sich nach Ansicht des Institus das Ende des kostenlosen Girokontos sowie die Auswirkungen des BGH-Urteils wider. Allerdings stieg die Zahl der Genossenschaftsanteile dennoch um 21% auf 1,598 Mill., was laut Sparda-Bank Nürnberg dem höchsten Wert in der 90-jährigen Geschichte der Bank entspricht. Die Mittelfranken verlängerten im Berichtsjahr die Bilanzsumme um 5,0% auf 4,948 (4,713) Mrd. Euro. Der Zuwachs resultierte laut Pressemitteilung vor allem aus hohen Zuflüssen von Kundeneinlagen sowie einem starken Anstieg bei den Kreditausreichungen. So sind die Kundeneinlagen um 2,9% beziehungsweise 119,2 Mill. Euro auf 4,3 (4,1) Mrd. Euro geklettert.

Bremsspuren waren hingegen im Baufinanzierungsgeschäft der Bank zu erkennen. Demnach summierten sich die Baufinanzierungszusagen auf 657,1 Mill. Euro. Gegenüber dem Rekordwert des Vorjahres in Höhe von 669,4 Mill. Euro entspricht dies einem Rückgang um 1,84% oder 12,3 Mill. Euro. Bereits im Vorjahr hatte das Momentum des Wachstums abgenommen. In der langfristigen Betrachtung ist das Volumen zwar wieder auf den Wert von 2019 zurückgefallen, liegt aber immer noch sehr deutlich über dem Stand von 2016 mit 398 Mill. Euro. Einen großen Anteil der Zusagen betraf die Finanzierung von Projekten im Bereich der vorwiegend genossenschaftlichen Wohnwirtschaft - das Gesamtvolumen belief sich zum Jahresende auf über 200 Millionen Euro für rund 1 900 Wohneinheiten.

Die Sparda-Bank Nürnberg will das Immobiliengeschäft konsequent weiterentwickeln und innovative Lösungen schaffen. So wurde im September 2021 die virtuelle Immobilien-Assistentin PIA gelauncht. Das Angebot von PIA reicht demnach von der Unterstützung beim (Ver-)Kauf, Bau oder der Modernisierung von Immobilien bis hin zu einem umfangreichen Netzwerk erfahrener Dienstleister und Sachverständiger, die beispielsweise eine Immobilien-Schnellbewertung sowie professionelle Kauf- oder Modernisierungsberatung bieten.

Bei den Konsumentenkrediten kooperiert das Institut seit 2020 mit dem Verbunddienstleister Teambank unter seiner Marke "easyCredit". Das an den Partner vermittelte Kreditvolumen wuchs bis Ende 2021 sehr deutlich von 3,5 Mill. Euro auf 8,6 Mill. Euro, was einem Zuwachs von 145,7% entspricht. Der Privatkreditbestand der Sparda-Bank Nürnberg sank durch die Kooperation mit easy-Credit erwartet um 10,1 Mill. Euro auf 116,5 Mill. Euro.

Der Gesamtkreditbestand wuchs zum Bilanzstichtag um 4,0% und stieg um 127,3 Mill. Euro auf 3,3 (3,2) Mrd. Euro.

Getrieben von Niedrigzinsphase und guter Kapitalmarktentwicklung wuchs der Fondsbestand der Kunden auf 930,8 Mill. Euro. Gegenüber dem Vorjahreswert von 803,9 Mill. Euro entspricht das einem Anstieg von 126,9 Mill. Euro beziehungsweise 15,8%.

Heterogen hat sich die Ertragslage des Instituts im Berichtsjahr entwickelt. Währen der Zinsüberschuss um 5,5 Mill. Euro oder 9,1% auf 54,9 (60,4) Mill. Euro nachgab, konnte die Sparda-Bank Nürnberg den Provisionsüberschuss von 7,4 Mill. Euro auf 14,1 Mill. Euro und damit um fast 90% steigern. Laut Pressemitteilung haben dazu vor allem die Einführung der Giro-Entgelte und der Rückgang der Vermittlungsprovisionen beigetragen.

Dennoch erreichte die Sparda-Bank Nürnberg beim Jahresüberschuss mit 3,9 Mill. Euro nicht ganz den Wert des Vorjahres in Höhe von 4,2 Mill. Euro. Davon unberührt soll die Dividendenausschüttung an die Mitglieder bleiben - über den entsprechenden Vorschlag soll im Rahmen der Vertreterversammlung im Sommer entschieden werden.

Im Ausblick für 2022 weist die Bank darauf hin, dass der strategische Fokus auf der Transformation des Instituts liegen soll. So will die Sparda-Bank Nürnberg gemeinsam mit ihrer Tochter "Sparda Immobilien Welt" im Rahmen der Strategie 2030 das neue Geschäftsfeld "Wohnen und Leben" weiterentwickeln. In den nächsten Jahren will die Bank in ihrem Geschäftsgebiet 180 Millionen Euro in bezahlbare Wohnimmobilien für Kunden und Mitglieder investieren. Dafür hat die Sparda-Bank mit der Union Investment und deren Partnern einen eigenen Wohnimmobilien-Spezialfonds namens Sparda Domus 77 aufgelegt. Auch die ökologischen Aktivitäten sollen sukzessive ausgebaut werden. In den klassischen Geschäftsfeldern erwartet der Vorstand ein weiteres herausforderndes Jahr, rechnet aber auch mit Chancen.

National-Bank

Bilanzsumme um 6,4% gewachsen - Kundenkreditvolumen auf 3,835 Mrd. Euro erhöht - Kundeneinlagen um 6,1% gestiegen - Rohertrag um 6,2% verbessert - Verwaltungsaufwand um 3,7% geklettert - Risikovorsorge mehr als vervierfacht - Jahresüberschuss um 14,9% über dem Vorjahresniveau - erfolgreiche Kapitalerhöhung im Berichtsjahr

Traditionell veröffentlicht die National-Bank schon in den ersten Tagen eines neuen Jahres als eines der ersten Kreditinstitute in Deutschland seine verkürzten und vorläufigen Zahlen des Vorjahres. Das war auch in diesem Jahr nicht anders, als die Zahlen des Geschäftsjahres 2021 - das auch gleichzeitig das Jahr der Feier des 100-jährigen Bestehens des Instituts war - bereits am 4. Januar 2022 veröffentlicht wurden.

Der Vorstandsvorsitzende Thomas Lange weist dabei darauf hin, dass in dieser Zeit, in der große Umbrüche und Veränderungsnotwendigkeiten gesellschaftliche Verunsicherungen auslösen, sich die tiefe Verankerung, die personelle Sichtbarkeit und die profunde Kenntnis überörtlicher Marktstrukturen - gepaart mit stabilen Betreuungsmodellen - für Kunden und Mitarbeiter, Eigentümer und die interessierte Öffentlichkeit als wertvoll erweisen. Er sieht darin die Basis für das nach seiner Einschätzung erfolgreich und dynamisch verlaufene Berichtsjahr 2021.

Nachdem die Bilanzsumme der National-Bank im Vorjahr erstmals die Marke von 5 Mrd. Euro überschritt, ging das Wachstum auch 2021 weiter. Diesmal wuchs diese Kennzahl um 6,4% beziehungsweise 0,352 Mrd. Euro auf 5,808 (5,456) Mrd. Euro.

Auf der Passivseite der Bilanz stiegen die Kundeneinlagen um 6,1% beziehungsweise 267 Mill. Euro auf 4,649 (4,382) Mrd. Euro. Im Vergleich zum Vorjahr schwächt sich das Wachstum damit nun allerdings ab. 2020 betrug das Einlagenwachstum noch 15,8%. Das Institut rechnet aber weiterhin nicht mit einer baldigen geldpolitischen Wende der Europäischen Zentralbank und somit einem anhaltenden Zustrom an Einlagen. Die National-Bank will dem weiterhin mit einer konsequenten Liquiditätssteuerung entgegenwirken.

Auf der Aktivseite der Bilanz stieg vor allem das Kundenkreditvolumen, das um 5,6% beziehungsweise 204,3 Mill. Euro auf 3,835 (3,631) Mrd. Euro anwuchs, trotz Tilgungen im Volumen von 525 (550) Mill. Euro. Vor allem im Mittelstand sowie in den freien Berufen konnte die National-Bank laut der Pressemitteilung erneut eine "Vielzahl von neuen Geschäftsverbindungen eingehen".

Die Ertragslage hat sich insgesamt positiv, in den einzelnen Teilen jedoch höchst unterschiedlich entwickelt. Wie bei vielen Instituten war das Zinsgeschäft weiter unter Druck. So sank der Zinsüberschuss abermals leicht um 0,5% auf 87,9 (88,3) Mill. Euro. Als wesentliche Gründe werden in der Pressemitteilung die weiterhin reduzierte Inanspruchnahme von Kontokorrentkrediten und die Kosten der Liquiditätshaltung bei der Deutschen Bundesbank genannt.

Starkes Wachstum erzielte die National-Bank hingegen im Provisionsgeschäft. Der Provisionsüberschuss kletterte hier um 20,3% beziehungsweise 9,2 Mill. Euro auf 53,9 (44,7) Mill. Euro. Alle provisionstragenden Geschäftsfelder haben laut National-Bank zu dem Erfolg beigetragen. Besonders "herausragend" habe sich dabei das Wertpapiergeschäft entwickelt. Auch habe sich das internationale Geschäft gut entwickelt. Trotz noch nicht wieder voll funktionsfähiger Lieferketten würden hier die Ein- und Ausfuhren schon wieder steigen und damit die Notwendigkeit, die Warenströme gegen Zins- und Währungsrisiken abzusichern.

Das Saldo aus sonstigen Erträgen und Aufwendungen sank im Berichtsjahr auf minus 5,6 (minus 4,7) Mill. Euro. Somit ergibt sich ein Rohertrag - berechnet aus Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss und sonstigem Ergebnis - in Höhe von 136,2 (128,3) Mill. Euro. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einer Steigerung um 6,2% beziehungsweise 7,9 Mill. Euro.

Deutlich gestiegen sind allerdings auch die Kosten. So sind die Personalaufwendungen im Berichtsjahr um 1,7% oder 0,9 Mill. Euro auf 55,0 (54,1) Mill. Euro gestiegen. Begründet wird der Anstieg mit Gehaltsanpassungen im tariflichen und außertariflichen Bereich sowie mit gestiegenen Lohnnebenkosten.

Die Sachkosten sind demnach sogar um 7,2% beziehungsweise 2,4 Mill. Euro auf 37,0 (34,6) Mill. Euro angewachsen. Neben einer nochmals gestiegenen Bankenabgabe waren hierfür vor allem auch größere Investitionen in die Immobilien der Bank in Duisburg und Essen ursächlich. Der kumulierte gesamte Verwaltungsaufwand stieg 2021 dadurch um 3,7% oder 3,3 Mill. Euro auf 95,2 (91,9) Mill. Euro.

Mehr als vervierfacht hat sich die Risikovorsorge, die nach 2,5 Mill. Euro im Vorjahr nun 11,9 Mill. Euro betrug. Dabei betont das Institut, dass die Risiken im Kreditgeschäft trotz dieser Erhöhung unauffällig seien. Vielmehr wurde der allgemeine Risikopuffer erhöht. Dies soll Ausdruck einer Unternehmensführung sein, die die allgemein durch die Inflation gestiegenen Zinsrisiken heute schon ebenso in den Blick nimmt wie die angesichts der Entwicklung an den Kapitalmärkten gestiegenen Marktpreisrisiken. In der Summe der genannten und weiterer Zahlen steigerte die National-Bank ihren Jahresüberschuss nach den vorläufigen Zahlen um 14,9% beziehungsweise 1,8 Mill. Euro auf 13,9 Mill. Euro.

Im Juli 2021 hat die National-Bank zudem eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Das Angebot bezog sich dabei auf 1,664 Mill. neue Aktien zu einem Bezugspreis von 27,95 Euro je Stück. Sämtliche neue Aktien wurden demnach bezogen. Daher sind der Bank in Summe rund 46,5 Mill. Euro zugeflossen. Dadurch erklärt sich auch, dass die Eigenkapitalrentabilität trotz im Berichtsjahr deutlich gestiegenem Jahresüberschuss um 260 Basispunkte auf 7,7 (10,3)% sank.

Das Institut hat zudem weitere banktechnische Kennziffern bereits bekannt gegeben. So wurde die Kosten-Ertrag-Relation ohne Bankenabgabe um 190 Basispunkte auf 68,1 (70,0)% verbessert. Inklusive Bankenabgabe sank die Effizienzkennzahl noch um 1,7 Prozentpunkte auf 69,9 (71,6)%. Die Eigenmittelquote erhöhte sich ebenfalls spürbar um 60 Basispunkte auf 14,2 (13,6)%, ebenso wie die Kernkapitalquote auf 11,7 (11,1)%.

Sparkasse Bielefeld

Durchschnittliche Bilanzsumme um 8,3% verlängert - Forderungen an Kunden auf 4,6 Mrd. Euro angewachsen - Volumen in der privaten Wohnungsbaufinanzierung um 38% gestiegen - vermittelte Leasing-Geschäfte um 9,7% rückläufig - Volumen der vermittelten Immobilien um 17,9% erhöht - Betriebsergebnis vor Bewertung um 5,7 Mill. Euro zurückgegangen - Cost Income Ratio um 200 Basispunkte verschlechtert

Zu den "frühen Vögeln" unter den Banken in Bezug auf die Veröffentlichung vorläufiger Geschäftszahlen gehörte auch in diesem Jahr wieder die Sparkasse Bielefeld, die bereits am 20. Januar 2022 vorläufige Teilzahlen veröffentlicht hat. Das Institut bezeichnet das Jahr 2021 als bewegt, herausfordernd und für viele Menschen belastend. In diesen bewegten Zeiten sieht die Sparkasse Bielefeld ihren Auftrag als Stabilitätsanker erfüllt und blickt auf ein herausforderndes, aber nach eigener Einschätzung zufriedenstellendes Jahr 2021 zurück.

Nachdem im September 2019 der Standort an der Buschkampstraße aufgrund von Schadstoffbelastungen umgehend geschlossen werden musste, hat der Neubau des Beratungszentrums Senne im vergangenen Jahr begonnen. Im Dezember 2021 wurde laut der Sparkasse Bielefeld der erste Stein gesetzt. Das Beratungszentrum soll im Herbst 2022 eröffnet werden.

Die Durchschnittliche Bilanzsumme der Sparkasse Bielefeld betrug 7,8 Mrd. Euro im Jahr 2021. Gegenüber dem Vorjahreswert von 7,2 Mrd. Euro entspricht das einer Steigerung um 0,6 Mrd. Euro beziehungsweise 8,3%. Damit wurde das Wachstumstempo des Vorjahres (5,9%) nochmals ausgebaut. Das Geschäftsvolumen lag zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2021 mit 8,044 Mrd. Euro erstmals über 8 Mrd. Euro und um 8,1% über dem Vorjahreswert von 7,4 Mrd. Euro.

Weiter gewachsen ist das Kreditgeschäft der Sparkasse Bielefeld. So sind die Forderungen an Kunden - zuzüglich Treuhandkrediten und Bürgschaften - zum Stichtag auf 4,6 (4,5) Mrd. Euro gestiegen. Die Kreditzusagen an Firmenkunden, Privatkunden und die öffentliche Hand beliefen sich im Berichtsjahr auf 1,208 Mrd. Euro nach 1,188 Mrd. Euro im Vorjahr. Auch hier schwächt sich das ohnehin nicht sehr hohe Wachstumstempo leicht ab.

Den deutlichsten Anstieg verzeichnet die Sparkasse in der privaten Wohnungsbaufinanzierung. Hier ist das Volumen - auch durch ein gestiegenes Preisniveau verursacht - um 38% auf 520 Mill. Euro gestiegen. Sowohl die gewerblichen Kredit zusagen als auch die sonstigen Finanzierungen wie Privatkredite waren hingegen leicht rückläufig. Trotz leicht rückläufiger Entwicklung entfiel mit 545 Mill. Euro immer noch der größte Teil der Kreditzusagen auf gewerbliche Kredite.

In den einzelnen Sektoren des Vermittlungsgeschäfts der Sparkasse Bielefeld verlief es höchst unterschiedlich. Das Institut bezeichnet Leasing zwar als eine weiterhin beliebte Finanzierungsmöglichkeit. Im Ergebnis betrug das Gesamtvolumen der über die Sparkasse Bielefeld vermittelten Leasinggeschäfte jedoch nur noch rund 28 Mill. Euro, was gegenüber dem Vorjahreswert von 31 Mill. Euro einem Rückgang um 3 Mill. Euro beziehungsweise 9,7% entspricht. Davon entfielen 44% auf Investitionsgüter, 34% auf Computer und Bürobedarf und 21% auf Fahrzeuge.

Weiter gestiegene Nachfrage bei gleichzeitig knappem Angebot haben laut der Sparkasse Bielefeld im Immobilienbereich die Preise weiter steigen lassen. Trotzdem waren diese als Investitionsobjekte weiter gefragt, was sich auch in den Immobilienvermittlungen des Instituts bemerkbar gemacht habe. Insgesamt konnte die Sparkasse Bielefeld im Berichtsjahr 285 Immobilien mit einem Gesamtvolumen von 94,8 Mill. Euro vermitteln. Die Zahl der vermittelten Immobilien konnte somit um 18,3% gegenüber dem Vorjahreswert von 241 Immobilien gesteigert werden. Das Volumen erhöhte sich um 17,9% gegenüber dem Vorjahreswert von 80,4 Mill. Euro. Das prozentuale Wachstum hat sich hier gegenüber 2020 (plus 5,9%) verdreifacht.

Im Geschäft mit der Vermittlung von Versicherungen stand das Berichtsjahr erneut im Zeichen einer starken Nachfrage nach Lebens- und Rentenversicherungstarifen gegen Einmalbeitrag. Die Geldanlage in Versicherungsverträgen mit hohen Beitragsgarantien der Kooperationspartner Westfälische Provinzial, Allianz und Hanse Merkur bildeten den Schwerpunkt eines nochmals gesteigerten bewerteten Beitragsvolumens im Neugeschäft von knapp 93 Mill. Euro nach 85 Mill. Euro ein Jahr zuvor.

Die Pandemie habe das eigene Zuhause - egal ob Eigentum oder Miete - in den Fokus gerückt. Das habe sich auch am Kundenverhalten festgemacht - Modernisierungen waren im vergangenen Jahr sehr gefragt. Insgesamt betreut die Sparkasse Bielefeld LBS-Bausparkunden mit einer Gesamtbausparsumme von 1 Mrd. Euro. Das entspricht dem Vorjahresniveau.

Das positiv verlaufene Börsenjahr 2021 hat sich auch auf das Wertpapiergeschäft des Kreditinstituts positiv ausgewirkt. Im Ergebnis stieg der Gesamtwert aller Wertpapiere in den Depots der Kunden von 1,3 auf 1,5 Mrd. Euro an, was einem Zuwachs von 15,4% entspricht. In den Wertpapierumsätzen verzeichneten die Sparkasse Bielefeld ebenfalls einen Zuwachs: Sie nahmen um rund 25% von 418 Mill. Euro auf 522 Mill. Euro zu. Um diese positive Entwicklung weiter zu fördern, hat die Bank im Sommer 2021 ihren Kunden mit nach eigener Einschätzung großem Erfolg neue nachhaltige Geldanlagen angeboten und dies mit dem Versprechen verbunden, pro 1 000 Euro Anlagesumme einen Baum im Bielefelder Stadtwald zu pflanzen.

Die Niedrigzinsphase hinterlasse weiterhin Spuren in den Bilanzen von Banken und Sparkassen. Der Zinsüberschuss sei dadurch bei den meisten Kreditinstituten seit Jahren rückläufig. Die hohen Regulatorikanforderungen, die Kosten für die Digitalisierung und seit 2020 auch die Folgen der Corona-Pandemie kommen hinzu. Vor diesem Hintergrund musste auch die Sparkasse Bielefeld für 2021 von einem rückläufigen Betriebsergebnis vor Bewertung - also vor dem Abzug von Wertberichtigungen und Steuern - ausgehen. Durch Maßnahmen und eine strikte Kostendisziplin hat die Sparkasse nach eigener Einschätzung gegengesteuert. Dadurch konnte der Rückgang des Betriebsergebnisses eingegrenzt, allerdings nicht vollständig kompensiert werden. Unter dem Strich steht ein Betriebsergebnis vor Bewertung von 49,4 Millionen Euro, das entspricht 0,64% der Durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS). Im Vorjahr betrug das Betriebsergebnis der Sparkasse Bielefeld noch 55,1 Mill. Euro oder 0,77% der DBS. Die Cost Income Ratio (CIR) der Bank hat sich dadurch im Vergleich zum Vorjahreswert von 63,6% um 200 Basispunkte auf 65,6% verschlechtert.

GLS Bank

Zahl der Kunden um 15% gestiegen - Zahl der Mitglieder um 25% geklettert - Bilanzsumme um 15% verlängert - Kreditvolumen um 5% gewachsen - Kundeneinlagen um 16% erhöht - Zinsüberschuss erneut deutlich gestiegen - Rohertrag um 12,3% verbessert - gesamte Verwaltungsaufwendungen 12,9% erhöht - Steueraufwand um 14,1% gesunken - Jahresüberschuss 15,6% über Vorjahreswert

Die GLS Bank ist eine auf das Thema Nachhaltigkeit ausgerichtete und genossenschaftlich organisierte Bank. Sie bezeichnet sich als "älteste sozial-ökologische Bank Deutschlands". Entsprechend der wachsenden Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit zeigt sich auch die GLS Bank stark wachsend.

So ist im Berichtsjahr die Zahl der Kunden des Instituts um 15% auf 321 000 (280 000) gestiegen; Die Zahl der Mitglieder der GLS Bank hat sich mit 25% sogar noch dynamischer auf 104 000 (83 500) erhöht. Dementsprechend deutlich hat auch die Zahl der Mitarbeiter zugenommen, die sich um 17% auf 820 (700) gesteigert hat.

Auch die Bilanzsumme des in Bochum sitzenden Instituts weist beeindruckendes Wachstum auf. Im Berichtsjahr wuchs diese um 15% auf 9,233 (8,026) Mrd. Euro an. Noch beeindruckender ist die 5-Jahresbetrachtung. Seit 2016 mit einer Bilanzsumme von 4,6 Mrd. Euro hat sich die Bilanzsumme verdoppelt. Das Kundengeschäftsvolumen erhöhte sich gar auf 15,022 Mrd. Euro, was gegenüber dem Vorjahreswert von 13,187 Mrd. Euro einer Steigerung um 14% beziehungsweise 1,835 Mrd. Euro entspricht.

Das Kreditvolumen der GLS Bank stieg im Berichtsjahr auf 4,432 (4,219) Mrd. Euro, was einem Zuwachs von 213 Mill. Euro beziehungsweise 5% gleichkommt. Aus dem Kreditneugeschäft flossen Gelder unter anderem zu 30% in sozial- ökologisches Wohnen, zu 23% in erneuerbare Energien und zu 15% in die nachhaltige Wirtschaft. Mehr als 1,13 Mrd. Euro haben laut Pressemitteilung auf diese Weise positiv gewirkt.

Auf der Passivseite der Bilanz haben auch die Kundeneinlagen erneut deutlich zugenommen. Diese sind auf 7,671 Mrd. Euro gestiegen. Gegenüber dem Vorjahreswert von 6,616 Mrd. Euro entspricht das einer Steigerung um 1,055 Mrd. Euro beziehungsweise 16%. Damit nimmt die Dynamik allerdings schon wieder etwas ab. Im Vorjahr wuchsen die Einlagen noch um 18,9%.

Sehr erfolgreich verliefen auch die hauseigenen GLS Fonds. Über alle Fonds kumuliert stieg das Volumen im Berichtsjahr um 63% auf 1,609 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahreswert von 0,985 Mrd. Euro entspricht das einem Wachstum um 0,624 Mrd. Euro beziehungsweise 63%. Es wurden jedoch keine Angaben gemacht, wie viel davon auf Kurssteigerungen zurückfällt und wie viel auf Neuzuflüsse. Den prozentual stärksten Zuwachs erzielte mit 126,8% auf 186 (82) Mill. Euro der B.A.U.M Fair Future Fonds. Größter Fonds in der GLS-Palette ist demnach der GLS Bank Aktienfonds, der Ende 2021 ein Volumen von 695 Mill. Euro verzeichnete. Gegenüber dem Vorjahreswert in Höhe von 402 Mill. Euro entspricht das einer Steigerung um 293 Mill. Euro beziehungsweise 72,9%.

Das Wachstum in allen Dimensionen hat sich auch in der Ertragslage des Instituts niedergeschlagen, die sich deutlich verbessert hat. So ist der Zinsüberschuss, der auch mit großem Abstand wichtigste Ertragsquelle des Instituts ist, entgegen dem branchenüblichen Trend um 8,8% auf 100,3 (92,2) Mill. Euro kräftig gestiegen. Damit wurde das Wachstumstempo nochmals marginal erhöht gegenüber dem Vorjahreswert von plus 8,7%. Eine Entwicklung, die nicht viele Kreditinstitute beim Zinsüberschuss vorweisen können.

Nur akkumuliert ausgewiesen wurden die Posten Provisionsüberschuss und sonstige Erträge. Nach 40,6 Mill. Euro im Vorjahr erhöhte sich dieser Posten um 20,4% auf 48,9 Mill. Euro. Im Vorjahr verteilte sich diese Kennzahl zu 27,5 Mill. Euro auf den Provisionsüberschuss und 13,1 Mill. Euro auf sonstige Erträge. Das aus diesen Ertragspositionen aggregierte Rohergebnis stieg somit um 16,4 Mill. Euro beziehungsweise 12,3% auf 149,2 (132,8) Mill. Euro.

So viel Wachstum geht natürlich auch nicht ohne deutlich steigende Kosten. Daher hat sich unter anderem der Anstieg der Mitarbeiterzahl um 17% auch in den Personalaufwendungen bemerkbar gemacht. Diese sind im Berichtsjahr allerdings nur unterproportional um 7,1% oder 3,0 Mill. Euro auf 45 (42) Mill. Euro gestiegen.

Die sonstigen Verwaltungsaufwendungen sind dagegen viel deutlicher um 7,4 Mill. Euro beziehungsweise 19,0% auf 46,3 (38,9) Mill. Euro angewachsen. In der Summe sind die gesamten Verwaltungsaufwendungen im Berichtsjahr somit um 10,4 Mill. Euro beziehungsweise 12,9% auf 91,3 (80,9) Mill. Euro geklettert. Der prozentuale Anstieg der Erträge und der Verwaltungsaufwendungen haben sich somit ungefähr die Waage gehalten.

Ein weiterer maßgeblicher Aufwandsposten sind bei der GLS Bank die Rücklagen (inklusive Risikovorsorge). Dieser Kostenblock stieg um 7,6 Mill. Euro beziehungsweise 28,1% auf 34,6 (27,0) Mill. Euro.

Die deutlich gestiegenen Aufwendungen haben dafür gesorgt, dass das Institut trotz deutlich gestiegener Erträge einen rückläufigen Steueraufwand verbuchen musste. So sind die Steuern vom Einkommen und Ertrag inklusive sonstiger Steuern auf 15,9 Mill. Euro gesunken. Gegenüber dem Vorjahreswert von 18,5 Mill. Euro entspricht dies einem Rückgang um 2,5 Mill. Euro beziehungsweise 14,1%.

Somit blieb unter dem Strich doch noch ein um 1,0 Mill. Euro oder 15,6% angewachsener Bilanzgewinn in Höhe von 7,4 (6,4) Mill. Euro übrig.

Sparkasse Paderborn-Detmold

Bilanzsumme um 6,3% gewachsen - gewerbliche Kredite um 7,2% geklettert - Kreditvolumen um 8,1% angewachsen - Kundeneinlagen um 320 Mill. Euro angestiegen - Vermögensverwaltung um 58% erhöht - Zinsüberschuss um 10,1% zurückgegangen

Die Sparkasse Paderborn-Detmold ist nach eigenen Angaben die größte Sparkasse in Ostwestfalen-Lippe und zeigte sich insgesamt mit dem Berichtsjahr 2021 zufrieden. Dabei investiert das Institut in die Modernisierung der bestehenden Standorte, allein in drei Standorte werden 11 Mill. Euro investiert. Das Kreditinstitut baut jedoch auch gleichzeitig den Online-Vertriebskanal aus. Insbesondere die Sparkassen-App erfreue sich großer Beliebtheit, die inzwischen von 76 400 Kunden der Sparkasse genutzt wird. In der Internet-Filiale konnte die Sparkasse Paderborn-Detmold 14,68 Mill. Besucher begrüßen.

Weitere Investitionen sind in die technische Ausstattung geflossen, die eine Online-Beratung unter Verwendung einer Videokonferenz aus jeder Filiale heraus ermöglichen soll. Hier habe die Pandemie dazu beigetragen, dass Kunden ganz bewusst diesen Weg bevorzugen, um mit der Sparkasse sicher im "persönlichen Kontakt" zu bleiben.

Die Bilanzsumme des Instituts ist im Berichtsjahr um 6,3% auf 8,9 (8,375) Mrd. Euro gestiegen. Die positive Entwicklung ist durch eine deutlich gestiegene Nachfrage nach gewerblichen und privaten Krediten geprägt. Mit mehr als 1,6 Mrd. Euro an neuen Kreditzusagen ist das Vorjahresergebnis deutlich übertroffen worden. Die gewerblichen Kredite sind demnach um 7,2% gewachsen. Die Unternehmen investierten damit laut der Sparkasse unter anderem in die Logistik, in klimafreundliche Ausrüstungen und Gebäude sowie in die Energie Effizienz. Bei privaten Wohnungsbaudarlehen wuchsen die Auszahlungen im Berichtsjahr in diesem Sektor um 12,5%. Dabei sei das Erreichen klimafreundlicher Gebäudestandards von besonderer Bedeutung. Mit einer Steigerung um insgesamt 8,1% erreicht das gesamte Kreditvolumen der Sparkasse Paderborn-Detmold den Wert von 6,9 Mrd. Euro und somit einen neuen Höchststand.

Neben der Wohnungsbauberatung bietet die Sparkasse Paderborn-Detmold weitere Dienstleistungen rund um die Immobilie an. Durch die S Immobilien GmbH sind laut Pressemitteilung im Jahr 2021 insgesamt circa 250 Häuser oder Wohnungen vermittelt worden. Eine Vergleichszahl zum Vorjahr wird nicht angegeben.

Die Kundeneinlagen erreichten demnach einen Wert von 6,7 Mrd. Euro. Laut Geschäftsbericht 2020 betrugen die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 2020 6,38 Mrd. Euro, was einer Steigerung um 10,4% beziehungsweise 601,4 Mill. Euro entsprach. Demgegenüber betrug das Wachstum 2021 nach den vorläufigen Zahlen circa 320 Mill. Euro beziehungsweise 5%. Es ist also eine Abschwächung der Dynamik erkennbar.

Positiv entwickelt hat sich auch bei der Sparkasse das Wertpapiergeschäft. Der Trend zur Geldanlage in Aktien und Wertpapieren hat sich im vergangenen Jahr sehr deutlich fortgesetzt. Das für Kundinnen und Kunden verwaltete Wertpapiervolumen ist auf 2,1 Mrd. Euro angewachsen und legte somit um mehr als 20% im Vergleich zum Vorjahr zu. Die Anzahl der Wertpapierdepots bei der Sparkasse Paderborn-Detmold ist im zurückliegenden Geschäftsjahr auf fast 46 000 gestiegen. Die Vermögensverwaltung der Sparkasse Paderborn-Detmold in Kooperation mit der Frankfurter Bankgesellschaft hat im vergangenen Jahr um 58% auf nun 215 Mill. Euro zugelegt.

Das zweite Jahr unter Pandemiebedingungen bezeichnete die Sparkasse Paderborn-Detmold als "erneut sehr herausfordernd". Trotz des sehr starken Kreditgeschäftes reduzierte sich aufgrund des historisch niedrigen Zinsniveaus der Zinsüberschuss um 10,1%. Bereits ein Jahr zuvor sank der Zinsüberschuss um 6,7% auf 119,2 Mill. Euro. Das Abwärtstempo des wichtigsten Ertragsbringers erhöht sich somit.

Dieser Rückgang konnte nur zum Teil durch den Provisionsüberschuss aufgefangen werde, der laut Pressemitteilung um 4,8% stieg, ohne dass dabei ein Wert für den Überschuss genannt wurde. 2020 erreichte diese Ertragskennziffer 49,8 Mill. Euro und stieg dabei um 1,8% gegenüber dem Vorjahr. Somit scheint das Provisionsgeschäft an Dynamik zuzulegen.

Dank eines laut der Sparkasse "stringenten Kostenmanagements" konnte dennoch ein Betriebsergebnis vor Bewertung von 62,9 Mill. Euro erzielt werden. Allerdings entspricht dies dennoch gegenüber dem Vorjahreswert von 65,25 Mill. Euro einem Rückgang um 2,35 Mill. Euro beziehungsweise 3,6%.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X