EZB: Bankenaufsicht im Euro-Währungsgebiet

Die Europäische Zentralbank hat am 4. November die Aufsicht über die Banken im Euro-Währungsgebiet übernommen. Vorangegangen war eine einjährige Vorbereitungsphase, in der unter anderem die Widerstandsfähigkeit und die Bilanzen der größten Banken des Euroraums eingehend geprüft wurden. Der Einheitliche Aufsichtsmechanismus (Single Supervisory Mechanism - SSM) ist ein neues System der Bankenaufsicht, das sich aus der EZB und den nationalen zuständigen Behörden der teilnehmenden Länder zusammensetzt. In erster Linie soll es einen Beitrag zur Sicherheit und Solidität der Kreditinstitute sowie zur Stabilität des europäischen Finanzsystems leisten und eine einheitliche Aufsicht gewährleisten.

Der direkten Aufsicht durch die EZB unterliegen 120 bedeutende Bankengruppen, was gemessen an den Aktiva 82 Prozent des Bankensektors im Eurogebiet entspricht. Die EZB gibt zudem die Aufsichtsstandards für die übrigen 3 500 Banken vor und überwacht deren Anwendung. Bei der Aufsicht über diese Banken arbeitet sie eng mit den nationalen zuständigen Behörden zusammen.

Die EZB übernimmt die Aufsichtsaufgaben, die ihr durch die SSM-Verordnung übertragen wurden, ein Jahr nach Inkrafttreten der Verordnung. In den vergangenen zwölf Monaten sind umfangreiche Vorbereitungsarbeiten durchgeführt worden. Hierzu zählen der Abschluss der umfassenden Bewertung - einer Überprüfung der Solidität der größten Banken -, der Erlass von Rechtsakten zur Funktionsweise des SSM und die Schaffung neuer Leitungsstrukturen bei der EZB. Mit der Übernahme der Aufsicht durch die EZB steht unter www. bankingsupervision.europa.eu eine neue Website zur Verfügung, die sich eigens mit den Aufgaben der EZB im Bereich der Bankenaufsicht befasst.

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