Förderbanken I

Ruhiges Fahrwasser in Bayern

ZoomQuelle: LfA Förderbank Bayern

"Wir sind jetzt in sehr ruhigem Fahrwasser im Vergleich zu vor einem Jahr." So sieht das zumindest Hubert Aiwanger, der bayerische Wirtschaftsminister auf der Bilanzpressekonferenz "seiner" Förderbank LfA. Er wies jedoch auch darauf hin, dass man noch nicht wisse, was in den kommenden Wochen und Monaten bezüglich der Insolvenzen nach dem Ende des Insolvenzaussetzungsgesetzes auf das Land zukomme. Aiwanger sieht die Substanz vieler Unternehmen geschwächt. Dass trotzdem ein ruhigeres "Fahrwasser" festzustellen ist, liegt natürlich nicht zuletzt an dem unermüdlichen Einsatz der Förderbanken. Aiwanger hob dabei hervor, dass auch auf dem Höhepunkt der Krise im vergangenen Jahr nicht nur "Notfall-Operationen" der LfA stattfanden, im Sinne einer Liquiditätsspritze, sondern dass auch viele Zukunftsinvestitionen, beispielsweise in die Energieeffizienz und Digitalisierung, trotz oder gerade wegen der Corona-Krise getätigt wurden. Das schlägt sich auch in den Zahlen der LfA nieder. Das Gesamtfördervolumen, das sich aus den Darlehen und Risikoübernahmen zusammensetzt, stieg 2020 vor allem Coronabedingt deutlich um 68,2 Prozent auf 4,34 Milliarden Euro nach 2,58 Milliarden Euro im Vorjahr. Der Löwenanteil darunter entfiel erneut auf das Kreditangebot, das um 44 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro anwuchs. Laut LfA die höchste Nachfrage nach Krediten seit Gründung des Instituts. Die Risikoübernahmen haben sich sogar mehr als vervierfacht und erreichten 933 Millionen Euro nach 208 Millionen Euro im Vorjahr - auch das ein Rekordstand.

Erfreulich ist sicherlich, dass auch das Normalgeschäft ein - wenn auch marginales - Wachstum verzeichnete. So erhöhte sich hier das Zusagevolumen von 1,81 Milliarden Euro im Vorjahr auf 1,86 Milliarden Euro. Besonders gefragt waren demnach Finanzierungsangebote für Gründung, Wachstum, Innovation, Digitalisierung und Energie und Umwelt. Trotz Corona förderte die LfA 400 Neugründungen.

Um auch weiterhin kräftig fördern zu können, sollte auch eine Förderbank auf die betriebswirtschaftlichen Zahlen achten - auch wenn sie grundsätzlich nicht gewinnorientiert arbeitet. Und auch diese vom Vorstandsvorsitzenden Otto Beierl präsentierten Zahlen können sich bei der LfA sehen lassen. Der kumulierte Ertrag aus Zins- und Provisionsüberschuss konnte um mehr als fünf Prozent auf 118 (112) Millionen Euro verbessert werden. Der Hauptertragsbringer war dabei der Zinsüberschuss, der im Berichtsjahr auf 98,7 (96,9) Millionen Euro kletterte. Der Provisionsüberschuss hat zwar mit 18,9 (14,7) Millionen Euro den geringeren Anteil, allerdings war er damit für mehr als zwei Drittel des Ertragszuwachses verantwortlich. Gleichzeitig hielt das Institut die Aufwendungen in Schach. Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich nur um eine Million Euro auf rund 65 Millionen Euro.

Die Risikovorsorge hingegen wurde massiv erhöht. Nach einer Auflösung der Risikovorsorge von 22,4 Millionen Euro im Jahr 2019 wurde sie diesmal um etwa 20 Millionen erhöht. In erster Linie dadurch erklärt sich das sehr deutlich um 12,2 Millionen Euro auf 34,1 Millionen Euro zurückgegangene operative Betriebsergebnis. In Anbetracht der Umstände ein ordentlicher Wert. Das Kernkapital der LfA hat sich damit 2020 leicht auf 1,79 (1,76) Milliarden Euro verbessert. Die Kernkapitalquote erreichte komfortable 22,6 Prozent. Für das laufende Jahr erwartet die Förderbank noch einmal einen Anstieg der Risikovorsorge.

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