Blickpunkte

Finanzberatung MLP: Konsequente Neutralität

Im Sommer 2008 hatte die MLP AG, Wiesloch, sich energisch gegen den Einstieg des Swiss-Life-Konzerns gewehrt. Ganz abwenden konnten die Badener dies nicht. Seit dem 20. November 2008 sind die Schweizer mit 24,1 Prozent bei MLP beteiligt - haben sich aber an ihre Zusicherung gehalten, das Engagement nicht gegen den Willen des Unternehmens weiter auszubauen.

Als ärgerlich wird die Beteiligung in Wiesloch dennoch empfunden, könnte sie doch das Vertrauen der (potenziellen) Kundschaft in die Objektivität der Beratung schmälern, auf dem nun einmal der Geschäftserfolg eines unabhängigen Anlageberaters im Wettbewerb mit der Kreditwirtschaft beruht. Um jeden Anschein eines Interessenkonflikts zu vermeiden, haben die Badener deshalb umgehend die Vertriebspartnerschaft mit Swiss Life ausgesetzt und vermitteln im Neugeschäft keine Produkte des Konzerns mehr.

Das mag zwar die angebotene Produktpalette schmälern und wird die Qualität der Beratung nicht automatisch steigern, wird aber beim Kunden, aufgrund der Eindeutigkeit der Absicht vermutlich dennoch auf Zustimmung stoßen.

Überdies bietet der Schritt die Möglichkeit zu einer Differenzierung im Wettbewerb. Denn AWD bekennt sich offen zur verstärkten Zusammenarbeit mit Swiss Life. Und bei der DVAG hat AMB Generali zwar soeben die Beteiligung um zehn Prozent auf 40 Prozent minus zehn Aktien reduziert. Dennoch bleibt es bei der seit 30 Jahren bestehenden, intensiven strategischen Partnerschaft, in deren Rahmen die DVAG zum Beispiel 2006 die Funktion als alleiniger Vertrieb der Aachen Münchener übernommen hat. Red.

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