Blickpunkte

Markenführung - Santander für Insider

Eine Mehr-Marken-Strategie ist im Bankgewerbe nicht unüblich. Denn so lassen sich Angebote für verschiedene Zielgruppen an der Kundenschnittstelle leicht sortieren. In den meisten Fällen ist das Nebeneinander mehrerer Marken im gleichen Markt (beispielsweise durch Übernahmen) historisch gewachsen - man denke nur an die Postbank im Deutsche-Bank-Konzern. Mitunter werden aber auch neue Marken ausgegründet, um neue Angebote für spezielle Zielgruppen zu positionieren. Ein Beispiel hierfür ist die Laureus AG, eine Private-Banking-Tochter der Sparda-Bank West.

In aller Regel unterscheiden sich die unter dem gleichen Dach angesiedelten Marken aber deutlich, um Kunden die Zuordnung einfacher zu machen. Nicht so bei der Santander Consumer Bank AG, Mönchengladbach, die in Deutschland gleich mit drei Marken unterwegs ist, die sich freilich in Namensgebung und Optik wenig unterscheiden. Allen gemeinsam sind das Rot, um das sich der Konzern mit den Sparkassen streitet, sowie die Santander-Flamme.

- Die Santander Consumer Bank steht dabei für das Ratenkreditgeschäft. Auch sie hat freilich daneben Girokonto und Karten, Einlagenprodukte oder auch die Baufinanzierung im Angebot. Daneben gibt es zwei Zweigniederlassungen:

- die Santander Direktbank, die zu den Pionieren des Direktbankgeschäfts in Deutschland zählt,

- und die Santander Bank. Letztere umfasst nach Angaben der Bank vor allem "das klassische Filialgeschäft"; hier ist vor allem das 2011 von der SEB übernommene Privatkundengeschäft angesiedelt. Ein Wertpapierangebot gibt es nur unter der Marke Santander Bank. Hierher gehört auch das im europäischen Ausland bereits sehr erfolgreiche 1,2,3 Girokonto, bei dem der Kunde je nach Intensität der Kundenbeziehung eine jährliche Gutschrift erhält. Von den 324 Filialen entfällt jeweils etwa die Hälfte auf die Santander Consumer Bank beziehungsweise die Santander Bank. Teilweise, so ein Sprecher der Bank, befinden sich die Standorte sogar beinahe in unmittelbarer Nähe zueinander.

Das Suchmaschinenmarketing macht eine solche Markenführung gewiss nicht einfacher. Wohl findet der Nutzer, der einfach nur "Santander" eingibt, an prominenter Position sowohl Einträge der Santander Consumer Bank als auch der Santander Bank. Er muss dann aber schon wissen, welche der beiden Websites für ihn die passende ist. Nach Einschätzung der Bank können die Kunden das jedoch gut sortieren. Red.

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