Blickpunkte

Produktpolitik - Reisebank profitiert von der Euro-Krise

In jeder Krise gibt es auch Krisengewinnler. Die Reisebank AG, Frankfurt am Main, darf zurzeit als solcher gewertet werden. Die Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung war für das Institut seinerzeit eine besondere Herausforderung. Ein guter Teil ihres Sortengeschäfts entfiel, sodass die Bank gezwungen war, verstärkt auf neue Produkte und Services umzusteuern. Neben Reiseschecks und dem Bar geldtransfer gehören dazu der Vertrieb von Prepaid-Handykarten - und nicht zuletzt Edelmetallen.

Durch eben das Edelmetallgeschäft kommt es, dass der Euro der Bank nun einen neuen Boom beschert, wenn auch nur durch die Unsicherheit bezüglich seiner Zukunft. Denn in der anhaltenden Krise der Gemeinschaftswährung kann die Reisebank vom Modetrend Gold profitieren. Die Goldnachfrage bei der Bank hat sich in den letzten zwei Jahren mehr als verdoppelt. 2010 wurde gegenüber 2009 nochmals eine Steigerung von knapp 37 Prozent verzeichnet. 35 Tonnen Gold hat das Institut im vergangenen Jahr bewegt. Und die Nachfrage hält an. Am ersten August-Wochenende waren die Bestände an den Bahnhöfen und Flughäfen nahezu vollständig ausverkauft.

Selbst das Sortengeschäft erlebt einen neuen Aufschwung. Einzelne Währungen er leben eine "nie dagewesene Nachfrage", teilt die Bank mit. Bei norwegischen Kronen oder Schweizer Franken habe es kurzfristig einen "Beinaheausverkauf" gegeben, sodass man alle Quellen nutzen musste, um die Nachfrage bedienen zu können. Anders als gewohnt, leben diese Spitzen im Sortengeschäft nicht von der Reiselust der Deutschen: Schweizer Franken werden - sehr zum Leidwesen des eidgenössischen Tourismusgewerbes - nicht im Land ausgegeben, sondern als Sicherheitsreserve gehortet. Red.

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