Blickpunkte

Spardas und PSD-Banken Keine "Win-Win-Situation"

Die Wahrheit liegt immer im Auge des Betrachters, heißt ein alter Spruch. Das gilt auch für das Verhältnis von Spardas und PSD-Banken. Und so reicht schon ein Wechsel an der Verbandsspitze, um das Geschehen ganz anders aussehen zu lassen als noch vor Jahresfrist. Im Kern geht es um die Frage, wie sehr die Sparda-Banken die ehemaligen Post-Spar- und Darlehenskassen als Nachahmer ihrer eigenen Entwicklung und damit als ernstzunehmende Konkurrenz einschätzen. Angesichts des Kurses, den die PSD-Banken eingeschlagen hätten, wolle man das Sparda-Know-how nicht länger mit ihnen teilen, hieß es im vergangenen Jahr. Man habe ihnen deshalb nahegelegt, sich ein anderes Rechenzentrum zu suchen. Ähnlich wird das Geschehen bis heute beim Verband der PSD-Banken empfunden.

Mit einem Wechsel an der Spitze des Verbands der Sparda-Banken scheint sich das Klima zwischen den beiden Gruppen wieder gebessert zu haben. Laurenz Kohlleppel, neuer Verbandschef bei den Spardas, bedauert denn auch den Abschied der grünen Genossen aus der Sparda-Datenverarbeitung. Die Diskussion sei seinerzeit sehr emotional geführt und dabei sei viel Porzellan zerschlagen worden.

So recht glücklich über das Endergebnis sind beide Seiten nicht. Die Sparda-Datenverarbeitung hat mit dem Wechsel der PSD-Banken zur Fiducia einiges an Volumina verloren, was im Hinblick auf die für Rechenzentren so wichtigen Skaleneffekte immer von Nachteil ist.

Die PSD-Banken wiederum sind - bei aller Leistungsfähigkeit der Fiducia - dort eben doch nur eine kleinere Hausnummer, als sie es in Nürnberg waren und werden sich mit speziellen Wünschen hinten anstellen müssen. Eine klassische "Win-Win-Situation" ist das für beide Seiten sicher nicht. Eine Mandantenlösung bei der Sparda-Datenverarbeitung wäre vermutlich die bessere Lösung gewesen. sb

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