SPARVERHALTEN

Einlagen in Deutschland wachsen überproportional stark

Das Volumen an Privatkundeneinlagen bei den Eurozone-Banken ist in den ersten drei Quartalen 2020 so schnell gestiegen wie nie zuvor, so eine Analyse von Deposit Solutions auf Basis von Daten der Europäischen Zentralbank (EZB). Demnach haben die Bürger der Eurozone-Länder zwischen Januar und September 2020 insgesamt 400 Milliarden Euro mehr auf ihre Bankkonten eingezahlt als abgehoben.

Das meiste Geld landete mit rund 29 Milliarden Euro auch im dritten Quartal 2020 auf deutschen Konten. Dies entspricht 36 Prozent der gesamten Netto-Einzahlungen in der Eurozone. Dahinter folgen Frankreich mit rund 24 Milliarden Euro (29 Prozent) und Italien mit rund 15 Milliarden Euro (19 Prozent). Das Einlagenvolumen in diesen drei Ländern wächst damit überproportional stark: Sie repräsentieren 65 Prozent des Einlagenmarkts der Eurozone, zeichnen jedoch für 83 Prozent der diesjährigen Netto-Einzahlungen verantwortlich. In der Corona-Krise werden die Unterschiede zwischen den Ländern größer: In Deutschland, Frankreich und Italien wächst das Einlagenvolumen in Relation zur Größe des Markts schneller, in Spanien, Portugal oder Belgien hingegen langsamer oder gar nicht.

Für eine grundlegende Veränderung im Sparverhalten der Europäer gibt es der Analyse zufolge keine Hinweise. So gleicht die Dynamik im Einlagenmarkt im Verlauf des Corona-Jahres 2020 jener der Vorjahre - wenn auch auf deutlich höherem Niveau: Die Netto-Einzahlungen nehmen vom ersten auf das zweite Quartal zu, sinken dann stark im dritten Quartal und steigen im vierten Quartal wieder an. Red.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X