Nach Lesart des statistischen Bundesamts sind die Konsumentenpreise in Deutschland im September 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,2 Prozent gefallen. Im Vormonat lag die Inflationsrate bei 0 Prozent. Für die gesamte Eurozone liegt die Inflation bei 0,3 Prozent. Die Kerninflation beträgt 0,2 Prozent. Die marktbasierten langfristigen Inflationserwartungen für fünf Jahre in fünf Jahren betragen 1,15 Prozent. Alle Werte sind weiterhin sehr deutlich von dem aktuellen Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) in Höhe von knapp unter 2 Prozent entfernt. Die Rendite fünfjähriger deutscher Staatsanleihen liegt bei - 0,72 Prozent. Auf Indexbasis weisen Unternehmensanleihen positive Renditen aus. Hier ist allerdings ein detaillierter Blick auf die konkreten Kennzahlen und die Umsetzungskosten erforderlich. Das Leitmotiv der finanziellen Repression ist zwar aktuell in den Medien weniger präsent, aber in der Realität umso deutlicher erkennbar. Zu den anhaltend niedrigen und negativen Renditen passt es sehr gut, dass die Metropolen München und Frankfurt die ersten Plätze im globalen Preisblasenindex der UBS für Wohnimmobilien einnehmen. Ob der alte Leitspruch "ist der Zins zu niedrig, dann kommt es zu Fehlallokationen" auch diesmal gilt, bleibt abzuwarten. Definitiv ist der Anlagenotstand eine potenzielle Quelle für finanzielle Fehlentscheidungen.
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