Nach Lesart des statistischen Bundesamts sind die Konsumentenpreise in Deutschland im Mai 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,6 Prozent angestiegen. Im Vormonat lag der Wert bei 0,8 Prozent. Für die gesamte Eurozone liegt die Inflation bei 0,1 Prozent und damit nur sehr knapp im positiven Bereich. Die Erholung der Ölpreise dürfte diesen Wert wieder etwas ansteigen lassen. Die Kerninflation beträgt 0,9 Prozent. Die marktbasierten langfristigen Inflationserwartungen für fünf Jahre in fünf Jahren betragen 1,03 Prozent.
Alle Werte sind deutlich von dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) in Höhe von knapp unter 2 Prozent entfernt. Aktuell scheint sich die allgemeine Erwartungshaltung eines disinflationären Umfelds bei den Verbraucherpreisen zu bestätigen. Bei den Vermögenspreisen zeigten sich jüngst deutliche Preiserholungen. Die Differenzierung zwischen Konsumenten- und Vermögenspreisinflation ist daher wichtig. In beiden Fällen lassen sich Diskussionen über die Berechnungsmethoden führen. Ob und inwieweit die massiv steigenden Bilanzsummen der Notenbanken und die Konjunkturpakete zu einem Überschießen der Inflation über die Zielgröße der EZB führen werden, ist ungewiss. Aus Sicht der Finanzplanung ist der Schutz vor überraschend steigenden Inflationsraten daher günstig.