Anlageberatung

Anlagen im Ypos-Inflationscheck Ausgabe 6/2018

Vermögensklassen im Ypos-Inflationscheck (Zinsen und Dividendenrenditen abzüglich Abgeltungssteuer und Solidaritätszuschlag, Angaben in Prozent) Quelle: Ypos-Consulting GmbH, Darmstadt; Reuters Eikon

Nach Lesart des statistischen Bundesamts sind die Konsumentenpreise in Deutschland im April 2018 gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,6 Prozent angestiegen. Für die gesamte Eurozone liegt die Inflation bei 1,2 Prozent und die Kerninflationsrate bei 0,7 Prozent. Damit liegt der aktuelle Wert erneut deutlich unter dem Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) in Höhe von 2 Prozent. Auch die aus Marktpreisen abgeleitete langfristige Inflationserwartung (für 5 Jahre in 5 Jahren) liegt mit 1,71 Prozent weiterhin unter dem Ziel der EZB. Bemerkenswert ist die gegenläufige Entwicklung der verschiedenen Inflationsdaten. Während sich die offiziellen Inflationsdaten zuletzt rückläufig entwickelten, konnte sich die nach vorne gerichtete, am Kapitalmarkt gehandelte Inflationserwartung deutlich erholen. Dennoch ist angesichts der zuletzt enttäuschenden Wirtschaftsdaten und handelspolitischen Spannungen nicht mit Zinsanhebungen vor frühestens Mitte 2019 zu rechnen. Unter Einbezug der Inflation ist die reale Verzinsung in den soliden Segmenten der Kreditmärkte weiterhin deutlich negativ. Vermögensklassen ohne Schwankungen bieten also keinen realen Kaufkrafterhalt und Vermögensklassen mit der Chance auf Kaufkrafterhalt belasten das Nervenkostüm des Anlegers. Vor dem Hintergrund einer geldpolitischen Straffung in den USA und dem möglichen Höhepunkt der globalen Liquiditätsversorgung durch die Notenbank wird nicht mehr "jeder" Preis akzeptiert. Vor diesem Hintergrund nimmt das Erwartungsmanagement des Beraters gegenüber dem Anleger an Bedeutung zu.

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