ANLAGEBERATUNG

Der Ypos Inflationscheck

Vermögensklassen im Ypos Inflationscheck (Zinsen und Dividendenrenditen abzüglich Abgeltungssteuer und Solidaritätszuschlag, Angaben in Prozent) Quelle: Ypos Consulting GmbH, Darmstadt; Reuters Eikon

Nach Lesart des statistischen Bundesamts sind die Konsumentenpreise in Deutschland im Juli 2019 gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,7 Prozent angestiegen. Für die gesamte Eurozone beträgt die Inflation aktuell 1,1 Prozent. Das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) ist damit deutlich unterschritten. Eine Anpassung der Zielgröße wird bereits angedacht. Die Kerninflationsrate gab jüngst wieder nach und liegt bei 0,9 Prozent. Auch die marktbasierten langfristigen Inflationserwartungen für fünf Jahre in fünf Jahren gaben erneut nach und liegen mit rund 1,22 Prozent deutlich unter den Vorstellungen der Notenbank. Aus dieser inflationsgetriebenen Perspektive lassen sich die unveränderten Zinssätze und die Begründung der EZB für die anhaltend expansive Geldpolitik nachvollziehen. Derweil sind bei Anleihen "Hamsterkäufe" festzustellen. Man bekommt den Eindruck, als würden Investoren noch schnell ihre Bestände aufstocken wollen, bevor die Renditen weiter fallen. Mittlerweile notierten zeitweise sogar dreißigjährige Bundesanleihen im negativen Bereich. Zehnjährige Papiere notieren bei 0,5 Prozent. Auch einige Namen aus dem Segment der Hochzinsanleihen werden negativ verzinst. Dies alles geschieht in einem Umfeld, dass (noch?) nicht einer Rezession entspricht und der Indikator der EZB für finanziellen Stress auf niedrigem Niveau verweilt. Was passiert erst mit den Zinsen, wenn sich dies negativ verändert? Die Lage bleibt extrem herausfordernd.

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