Direktbanken

Comdirect: Konzentration auf die privaten Kunden

Quelle: wikipedia

Neun Jahre nach der Übernahme der Ebase trennt sich die Comdirect von ihrer B2B-Tochter, um sich künftig wieder ganz auf das Privatkundengeschäft zu konzentrieren. Begründet wird der Verkauf an die Londoner FNZ Group zum einen mit dem günstigen Marktumfeld, zum anderen mit dem kräftigen Wachstum im Privatkundengeschäft. Denn dieses Wachstum sowie die dafür nötige ständige technische Weiterentwicklung macht natürlich auch Investitionen erforderlich, die allein für 2018 mit bis zu 30 Millionen Euro beziffert werden. Da kann die Bank die 151 Millionen Euro, die der Verkauf von Ebase einbringt, gut brauchen.

Die Diskussionen darüber, ob man sich mit dem Verkauf der Forderung eines Aktionärs gebeugt habe, ist im Grunde irrelevant. Denn die Zahlen der letzten Jahre zeigen, dass das B2C-Geschäft, also das mit Privatkunden, regelmäßig stärker gewachsen ist als das B2B-Geschäft. Im Juni 2018 etwa betrug die Wachstumsrate bei den Kundenzahlen im Privatkundengeschäft 19 Prozent, bei Ebase lediglich 2 Prozent. Und während das betreute Kundenvermögen im Privatkundengeschäft im Juni um 0,09 Prozent ganz leicht anstieg, sank es im B2B-Geschäft um 0,39 Prozent. Das ist natürlich eine Momentaufnahme. Sie macht aber das Argument, man wolle sich künftig ganz auf das Kerngeschäft konzentrieren, anschaulich.

Und in diesem Kerngeschäft gibt es genug zu tun - schließlich spielt die technische Weiterentwicklung für eine Direktbank eine noch größere Rolle als für Filialbanken, die nicht nur die technikaffine Kundschaft betreuen. Dass die Comdirect gemeinsam mit ihrer Mutter Commerzbank zu denjenigen Kreditinstituten in Deutschland zählt, die als erste Google Pay unterstützten, kommt schließlich nicht von ungefähr. Red.

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