SPARKASSE NÜRNBERG

Gratiskonto für Ukraine-Flüchtlinge

Quelle: Sparkassenverlag

Angesichts des Krieges in der Ukraine engagieren sich viele Unternehmen, um entweder die Menschen vor Ort oder die Geflüchteten in Deutschland zu unterstützen. Dazu zählt auch die Sparkasse Nürnberg. Sofort mit Ausbrechen des Krieges hat sie Hilfsprojekte gemeinnütziger Initiativen unterstützt und einen Nothilfefonds bereitgestellt.

Doch auch im Bankgeschäft selbst schlägt sich das Engagement ganz konkret nieder. Seit Mitte März bietet die Sparkasse Geflüchteten aus der Ukraine kostenfreie Girokonten an. Kontoeröffnungen können in allen Beratungscentern unter Vorlage eines gültigen Reisepasses oder einer ukrainischen ID-Card und einer deutschen Meldebescheinigung erfolgen. Das Online-Konto inklusive Sparkassen-Card ist dann innerhalb der ersten zwölf Monate kostenfrei. Üblicherweise werden dafür 4,90 Euro pro Monat sowie ein Euro pro Monat für die Sparkassen-Card berechnet. Die Gesamtersparnis pro Kunde beläuft sich somit auf 70,8 Euro.

Das mag sich nicht nach viel anhören. Und die Mehrheit der Kunden dürfte den Geflüchteten diese Unterstützung auch neidlos gönnen. Dennoch ist eine solche Maßnahme in Zeiten tendenziell immer weiter steigender Bankgebühren und von Negativzinsen - die Sparkasse Nürnberg berechnet Neukunden für Guthaben ab 50 000 Euro seit dem 1. Januar 2021 ein Verwahrentgelt von 0,5 Prozent - ein Schritt, der von dem einen oder anderen Kunden auch falsch verstanden werden kann. Mancher, der sich ärgert, könnte aus dem Entgegenkommen gegenüber Geflüchteten den Schluss ziehen, dass Preisanhebungen oder Verwahr entgelte wirtschaftlich vielleicht doch nicht zwingend erforderlich sind. Bei denjenigen Kunden, die ihre Zustimmung bislang noch nicht erteilt haben, könnte das den Diskussionsbedarf steigen lassen. Auch negative Auswirkungen auf die Durchsetzung künftiger Preisanpassungen sind nicht auszuschließen. Eine richtige Entscheidung ist die vorübergehende Preisfreistellung von Geflüchteten dennoch. Andere Institute verfahren ähnlich. Red.

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