NACHHALTIGKEIT

IT-Unterstützung für die EU-Taxonomie

Natürlich ist die EU-Taxonomie für nachhaltige Investitionen umstritten. Sie ist aber das Maß, an dem sich die Finanzbranche orientieren muss, um wenigstens eine gewisse Einheitlichkeit bei den Bewertungen bieten zu können. Schwierig genug ist das. Das Hauptproblem dabei liegt in der Komplexität der technischen Evaluierungskriterien.

Dafür haben der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB), die VÖB-Service GmbH und die Dydon AG jetzt mit dem Taxo-Tool eine Softwarelösung auf den Markt gebracht, die Anwender KI-gestützt bei der Datensammlung und Dokumentenerfassung unterstützen und ein automatisiertes Verfahren zur Bewertung von Finanzierungsprojekten oder Finanzprodukten auf Konformität zur EU-Taxonomie ermöglichen soll. Genau das ist wichtig, wenn die Kosten für diese Prozesse nicht in schwindelerregende Höhen steigen sollen. Es wäre ja auch absurd, ausgerechnet beim Abklopfen von Produkten und Investitionsvorhaben auf ihre Nachhaltigkeit hin, die Digitalisierung außen vor zu lassen, die an anderer Stelle für mehr Nachhaltigkeit sorgen soll.

Die Nutzung des Taxotools erfolgt im Cloud-Computing-Verfahren (Software as a Service, SaaS) oder als On-Premise-Lösung. Dem "Going live" ging ein mehrmonatiges Pilotprojekt voraus, an dem die LBBW, die Sparkasse Bremen AG sowie die österreichische 3-Banken-Gruppe mit den Instituten Bank für Tirol und Vorarlberg, BKS Bank AG und die Oberbank AG beteiligt waren. Die Praxistauglichkeit sollte damit gegeben sein. Dass nach der Version 1.0 schon für das laufende Jahr mehrere weitere Releases angekündigt sind, um die Software an die stetigen Veränderungen der EU-Taxonomie-Regulierung anzupassen, darf wohl als Indiz dafür gesehen werden, wie dringlich es ist, bei dieser Thematik auf IT-Unterstützung zu setzen. Red.

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