DEUTSCHE BANK

Meilenstein beim Konzernumbau

Quelle: Deutsche Bank

Ein bisschen scheint es, als würden sich Commerzbank und Deutsche Bank beim Konzernumbau ein Wettrennen liefern: Wer schafft wann welchen Meilenstein? Wer kommt am schnellsten voran? Und wer kann als erster Vollzug melden und wird dann zukunftsfest aufgestellt sein? Mitte Mai konnte die Deutsche Bank das Erreichen eines Meilensteins melden: Die DB Privat- und Firmenkunden Bank AG ist in der Deutsche Bank AG aufgegangen. Mit der Eintragung ins Handelsregister ist sie zum 15. Mai 2020 auf die Deutsche Bank AG verschmolzen worden. Kunden, Mitarbeiter sowie Bilanzpositionen und Betriebsvermögen sind vollständig auf die Rechtsnachfolgerin Deutsche Bank AG übergangen. Auch die technische Überführung in den Systemen ist abgeschlossen.

Damit ist die Bank in Sachen Konzernumbau ein gutes Stück vorangekommen und hat die Basis für mehr Effizienz gelegt. Denn zum einen entfällt ein Teil der Infrastrukturfunktionen und der Arbeiten für die Unternehmenssteuerung, die doppelt erledigt wurden, und die Corporate Governance wird vereinfacht. Zudem wurde mit der Verschmelzung die Basis für eine einheitliche IT Basis geschaffen, für die bis 2022 zunächst die Systeme der Postbank auf die IT der Deutschen Bank überführt werden sollen.

Für die Kunden, so heißt es einmal mehr, soll sich durch die Fusion nichts ändern - weder an Produkten und Konditionen noch an der Betreuung. Das gilt aber vermutlich nur pro forma. Denn natürlich wird eine Neuaufstellung in den Prozessen, die nach der Überführung des Geschäfts unter der Marke Postbank auf die IT der Deutschen Bank vorgenommen werden soll, auch für die Kunden spürbar werden - hoffentlich zum Besseren. Ansonsten hätte die Bank sich den Aufwand sparen können. Die Angebote der beiden Marken werden sich allerdings auch künftig unterscheiden müssen, soll die Zwei Marken Strategie überhaupt einen Sinn haben.

Wie die Direktbanktochter Norisbank in diese Markenstrategie passt, dazu schweigt sich die Bank unverändert aus. Gerade das hat im Mai die Gerüchteküche über einen möglichen Verkauf angefacht. Vermutlich gilt aber auch hier, was die Commerzbank in Sachen M-Bank erfahren hat: Die Marktsituation könnte besser sein. Sollte die Deutsche Bank sich im Interesse einer stringenten Zwei-Marken-Strategie von der Norisbank trennen wollen, dann wäre es sicher ratsam, dies nicht übers Knie zu brechen. Auch so bleibt beim Konzernabbau noch genug zu tun. Red.

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