In der Kfz-Finanzierung sind die Marktanteile der Captives für die Wettbewerber seit langem deprimierend hoch. In einem wichtigen Segment des Marktes für Verbraucherkredite finden die Hausbanken damit nur schwer einen Zugang. Diese Marktstärke nutzt die Mercedes-Benz-Bank nun auch zur Vermittlung von Krediten über die Fahrzeugfinanzierung hinaus. In Kooperation mit der SWK Bank bietet sie einen sogenannten "Wunschkredit" zwischen 500 und 5 000 Euro und mit Laufzeiten zwischen 12 und 84 Monaten an, der zum Beispiel für die Finanzierung von Reparaturen, Zubehör oder auch einer Ladesäule für Elektroautos genutzt werden kann. Kreditgeber ist die SWK Bank. Abgeschlossen werden kann der Kredit online auf der Seite der Mercedes-Benz-Bank oder beim Kfz-Händler.
Mit dem "Wunschkredit" schreibt die Mercedes-Benz-Bank die bei den Captives generell zu beobachtende Tendenz fort, das Angebot vom ursprünglichen Geschäft der Fahrzeugfinanzierung immer weiter auf neue Dienstleistungen rund um die Mobilität zu erweitern und damit die Bindung an die Marke und vielleicht ans Autohaus zu verstärken. Eventuell ergeben sich daraus auch neue Anknüpfungspunkte im Bereich der Dienstleistungsverträge, die schon seit einigen Jahren ein wichtiges Wachstumssegment für die Finanzdienstleister der Automobilhersteller darstellen. Vielleicht muss die Ladesäule ja auch versichert werden oder die teure Reparatur kann als Vertriebsargument für eine Reparaturversicherung genutzt werden. Bewährt sich dieses Konzept, dann könnte das Stück Kuchen, das sich die Captives vom Ratenkreditmarkt sichern, bald noch größer werden. Red.