Seit dem Jahr 2011 war MLP kräftig auf Einkaufstour. Nach einer Beteiligung an der Feri AG im Jahr 2006 wurden 2011 die restlichen Anteile übernommen, um das Vermögensmanagement zu stärken. 2015 folgte die Übernahme der Domcura-Gruppe, die als Assekuradeur Deckungskonzepte in der gewerblichen und privaten Sachversicherung realisiert. Seit 2019 ist MLP zudem Mehrheitseigner (75,1 Prozent) der Deutschland-Immobilien Gruppe, die einen Marktplatz für Anlageimmobilien unterhält. Und erst im vergangenen Jahr wurde der Industrieversicherungsmakler RVM übernommen, um den Bereich Gewerbe- und Industrieversicherungen auszubauen.
Diese Weiterentwicklung und immer breitere Aufstellung hat sich auch im zweiten Corona-Jahr 2021 ausgezahlt. Man habe Corona erfolgreich die Stirn geboten, so Dr. Uwe Schroeder-Wildberg, Vorstandsvorsitzender der MLP SE, auf der Bilanzpressekonferenz: "Das neue MLP gewinnt immer weiter an Kontur und Stärke, es verbindet Widerstandsfähigkeit mit Wachstumspotenzialen". Das Zusammenwirken der Konzernteile komme immer mehr zum Tragen. In allen Beratungsfeldern konnte 2021 Wachstum erzielt werden. Dabei ist das Vermögensmanagement - nach zwölf Jahren Steigerung in Folge - auf Jahressicht das größte Beratungsfeld. Neben einer guten operativen Entwicklung bei privaten und institutionellen Kunden haben dazu auch deutlich gestiegene erfolgsabhängige Vergütungen wesentlich im Vermögensmanagement von Feri beitragen.
Den größten prozentualen Zuwachs erzielte bereits zum vierten Mal in Folge die Immobilienvermittlung, in der die Erlöse um 59 Prozent auf 62,8 Millionen Euro stiegen. Deutliches Erlöswachstum war mit 15 Prozent auch in der Finanzierung zu verzeichnen. In der Altersvorsorge, in der die Entwicklung im Vorjahr durch die Pandemie beeinträchtigt war, stiegen die Erlöse gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 241,7 Millionen Euro (2020: 214,6 Millionen Euro), wobei der Zuwachs sowohl aus der privaten als auch aus der betrieblichen Altersvorsorge stammt. In der bAV ist MLP mit der Marke TPC aktiv.
Unter dem Strich konnten die Gesamterlöse auf 934,5 Millionen Euro gesteigert werden und haben damit einen neuen Höchststand erreicht. Dass der Anteil der wiederkehrenden Erlöse gegenüber 2005 von 30 auf 59 Prozent gewachsen ist, belegt die gesteigerte Resilienz des Geschäftsmodells. Die Basis für künftiges Wachstum legen die wachsenden Kundenzahlen. Bei den "Familienkunden" betrug der Zuwachs 1,3 Prozent auf 562 300. Die Anzahl der Firmen- und institutionellen Kunden stieg um 10,2 Prozent auf 24 800. Hier dürfte die jüngste Akquisition der RVM für weiteres Wachstum sorgen. Damit soll auch der für das laufende Jahr erwartete Rückgang bei den erfolgsabhängigen Vergütungen kompensiert werden. Red.