Fintechs

Number26 - neue Lösung für die Bargeldversorgung

Bild 2

Wenn Banker darüber sprechen, was Fintechs für ihr eigenes Geschäftsmodell bedeutet, kommt die Rede fast unweigerlich auch auf das seit Januar 2015 aktive Unternehmen Number26 GmbH, Berlin. Etwas beruhigt wird dann festgestellt, dass das "Girokonto für Smartphone", das das Start-up in Kooperation mit der Wirecard Bank anbietet, kein vollumfängliches Girokonto ist - ohne Debitkarte nämlich und (bisher) ohne garantiert gebührenfreie Bargeldversorgung.

Beides konnte bisher als limitierender Faktor gesehen werden - so einfach und komfortabel die Anwendungen ansonsten auch sein mögen. Doch die Zeiten wandeln sich - schneller, als es den Banken und Sparkassen lieb sein kann.

Dass Number26 keine Debitkarte ausgibt, mag angesichts der jüngsten und raschen Fortschritte bei der Kreditkartenakzeptanz an Bedeutung verlieren. Und auch für das Thema Bargeldversorgung haben die Berliner inzwischen eine Lösung gefunden, für die die Infrastruktur der Kreditwirtschaft gar nicht benötigt wird.

Eine Kooperation mit Barzahlen.de ermöglicht es Kunden nämlich, an den Kassen von Real, Penny, der Drogeriemarktkette Budni, den Bahnhofsbuchhandlungen Ludwig und Eckert den ebenfalls zur Unternehmensgruppe Dr. Eckert gehörenden Filialen des Tabakhändlers Barbarino sowie der Convenience-Stores der Marken Adams und Onexpress (die allesamt ebenfalls an hochfrequentierten Standorten wie Bahnhöfen präsent sind) Bargeld ein- oder auszuzahlen.

Um die "Cash26" genannte Lösung zu nutzen, wählt der Kunde an seinem Smartphone den Ein- oder Auszahlungsbetrag und erhält nach PIN-Eingabe einen Barcode. Dieser wird an der Kasse gescannt. Noch in derselben Sekunde wird der Betrag mit dem Konto synchronisiert. Das Bargeld wird ausgezahlt, Einzahlungen sind sofort am Konto verfügbar. Eingezahlt werden können Beträge zwischen 50 und 999 Euro. Für die Auszahlung beträgt das Limit 300 Euro pro Barcode beziehungsweise 999 Euro je 24 Stunden. Die App zeigt alle Partnershops in der Umgebung direkt auf einer Straßenkarte an.

Insgesamt, so heißt es in der Pressemitteilung, komme man mit den genannten Partnern auf etwa 3000 Anlaufstellen in Sachen Bargeld und damit auf mehr Standorte, als Deutsche Bank und Commerzbank zusammen Filialen haben. Natürlich dürfte die Liste der genannten Partner an vielen Stellen noch erhebliche Lücken offen lassen.

Doch wäre es vermutlich naiv, darauf zu vertrauen, dass es dabei bleiben wird. Zumindest in den Ballungszentren schafft die Zusammenarbeit mit Barzahlen.de zweifellos bereits eine recht attraktive Basis für die gebührenfreie Bargeldversorgung. Red.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X