SICHERHEIT

Passwort-Überforderung

Das Bewusstsein der Deutschen für das Thema Passwortsicherheit ist gegenüber dem Jahr 2020 um zwei Prozentpunkte gestiegen. 75 Prozent aller Internetnutzer achten bei der Erstellung neuer Passwörter auf einen Mix aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. 2020 waren es erst 73 Prozent. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1 143 Personen in Deutschland, darunter 1 034 Internetnutzer.

Dass dieses grundsätzliche Bewusstsein für die Relevanz der Thematik nicht automatisch in entsprechendes Handeln mündet, zeigen die übrigen Zahlen: Lediglich 38 Prozent der Befragten ändern Passwörter in regelmäßigen Abständen, einen sicheren Passwort-Generator oder einen Passwort-Safe zur Erstellung oder Verwaltung ihrer Passwörter verwenden lediglich 18 Prozent und nur 7 Prozent erklärten, sie würden verschieden starke Passwörter für unterschiedliche Online-Dienste nutzen. 29 Prozent dagegen verwenden für verschiedene Online-Dienste dasselbe Passwort. Diese Ergebnisse spiegeln wider, wie schwierig es für viele Menschen geworden ist, den Überblick zu behalten. Das jedoch bringt erhebliche Risiken in Sachen Cyberkriminalität mit sich.

Umso wichtiger ist zum einen eine Zwei-Faktor-Authentifzierung, um Risiken durch schwache und/oder mehrfach verwendete Passwörter zu reduzieren. Gleichzeitig rückten Identitätsdienstleistungen in den Fokus, mit denen sich Nutzer mit einem Passwort für viele Anwendungen identifizieren können. Der fahrlässige Umgang mit Passwörtern gilt vielen in der Branche auch als Signal dafür, stärker als bisher auf Biometrie zu setzen. Das hat in Sachen Sicherheit einiges für sich. Allerdings lassen sich zum Beispiel auch Fingerabdruckdaten abgreifen - wie etwa bei Passstellen in den Bürgerämtern schon geschehen. Als ein Faktor einer Zwei-Faktor-Authentifizierung können biometrische Daten vermutlich dennoch mehr Sicherheit bieten als der Name des Haustiers oder von Sohn oder Tochter. Allerdings sollten solche Verfahren nicht ohne Plan B umgesetzt werden - für den Fall, dass biometrische Daten kontaminiert werden. Schließlich lassen sich Gesicht oder Fingerabdruck in diesem Fall nicht beliebig wechseln. Red.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X