Verbundstrategie

Sparda-IT auf Verbundkurs

Seit Ende September ist es nun offiziell: Die acht Sparda-Banken Augsburg, Baden-Württemberg, Hamburg, Hessen, München, Nürnberg, Ostbayern und West haben sich einstimmig entschieden, ihre IT-Dienstleistungen künftig von der genossenschaftlichen Fiducia & GAD IT zu beziehen und entsprechende Vertragsverhandlungen aufzunehmen. Der Sonderweg bei der IT in Gestalt des Spardaeigenen Rechenzentrums Sparda Datenverarbeitung geht damit dem Ende entgegen.

Ganz überraschend kommt die Entscheidung nicht. Erst im April dieses Jahres hatte die Gruppe eine Outsourcing-Vereinbarung mit T-Systems getroffen, der vornehmlich den Betrieb der beiden Rechenzentren betrifft und den Spardas Einspareffekte, aber vor allem mehr Flexibilität bescheren soll. Dieser Vertrag war allerdings von Anfang an nicht als finale Lösung gedacht. Vielmehr sollte er der Gruppe Luft verschaffen, um in Ruhe die infrage kommenden Optionen in Sachen IT-Strategie zu prüfen. Ein Wechsel zur verbundeigenenen Fiducia GAD war nur eine dieser Optionen und nicht nur eine Frage der Verbundtreue.

In Münster willkommen sein werden die Sparda-Banken gleichwohl. Denn in einem Umfeld, in dem in Sachen IT Mengeneffekte immer wichtiger werden, können von einer Migration der acht Banken, von denen einige zu den größten Genossenschaftsbanken in Deutschland zählen, auch die Volks- und Raiffeisenbanken profitieren. Ein Wechsel zum Verbunddienstleister würde somit den genossenschaftlichen Verbund insgesamt stärken und zugleich wieder zu mehr Geschlossenheit in der Gruppe der Sparda-Banken führen, die sich zuletzt in ihrem Festhalten am eigenen IT-Dienstleister längst nicht mehr einig war.

Dass die Verhandlungen mit der Fiducia & GAD IT, bei denen es in verschiedenen Punkten noch zu Vereinbarungen kommen muss, wie es der Verband formuliert, letztlich zu einem Vertragsabschluss führen werden, ist deswegen vermutlich nahezu sicher. Der Dienstleistungsvertrag mit T-Systems vom April dieses Jahres, der eine Laufzeit von sieben Jahren hat, war gleichwohl kein Fehler. Denn auch wenn man sich mit dem Verbunddienstleister einig wird, dürfte es angesichts von dessen Auslastung noch eine ganze Weile bis zur Migration dauern. Die Verlängerungsoption des Vertrags mit T-Systems werden die Sparda-Banken aber vielleicht doch nicht ziehen müssen. Red.

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