GELDANLAGE

Union Investment verzeichnet "Evolution des Sparens"

Die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank verbittert namentlich deutsche Banken und Sparkassen immer mehr. Immer häufiger wird davon gesprochen, Negativzinsen auf breitere Kundensegmente auszudehnen. Was des einen Leid, ist aber bekanntlich des anderen Freud. Und so freut sich die Union Investment über ein starkes Wachstum des Neugeschäfts.

Zur Jahresmitte 2019 sind die Assets under Management der genossenschaftlichen Fondsgesellschaft im Vergleich zum Vorjahresstichtag um 4,9 Prozent von 332,7 Milliarden Euro auf 349,1 Milliarden Euro gestiegen. Mit 9,0 Milliarden Euro lag der Nettoabsatz in den ersten sechs Monaten zwar leicht unter dem starken Wert des Vorjahres (11,3 Milliarden Euro), übertraf jedoch den Durchschnitt der letzten zehn Jahre von 8,2 Milliarden Euro.

Im letzten Jahrzehnt hat die Union ihre Assets under Management mehr als verdoppelt, sagt der Vorstandsvorsitzende Joachim Reinke. "Die Evolution des Sparens schreitet voran. Immer mehr Anleger begreifen, dass das Niedrigzinsumfeld auf Jahre hinaus zementiert bleiben wird und sie wechseln aus Zinsprodukten in Substanzwerte. Die Erkenntnis an sich ist nicht neu, aber jetzt sehen wir deutlich, dass die Menschen nicht nur darüber nachdenken, sondern handeln."

Selbstläufer sind Investmentfonds für Privatanleger gleichwohl noch immer nicht. Abzulesen ist dies an der Tatsache, dass das Neugeschäft mit Privatkunden im ersten Halbjahr 2019 mit 4,1 Milliarden Euro hinter dem Rekordniveau von 4,7 Milliarden Euro aus dem Vorjahr zurückblieb.

Dass das Neugeschäft gleichwohl exakt auf dem Niveau von 2017 lag, mag nicht zuletzt daran liegen, dass die Union und die Genossenschaftsbanken als ihre Vertriebspartner in besonderem Maße auf Fondssparpläne setzen, die die Anleger auch in weniger guten Marktphasen nicht so leicht kündigen. Die Zahl der Sparpläne wuchs in den letzten zwölf Monaten um fast 400 000 auf 2,5 Millionen, wobei die Sparer pro Monat durchschnittlich 157 Euro pro Fondssparplan legten. Bei neuen Sparplänen, die in den letzten zwölf Monaten abgeschlossen wurden, lag dieser Durchschnitt sogar bei 224 Euro.

Auf gleichem Niveau wie in den Vorjahren wuchs auch das ratierliche Geschäft mit der Riester Rente. Hier investierten die Sparer im ersten Halbjahr 644 Millionen Euro (640 Millionen Euro). Insgesamt verwaltet Union Investment nun rund fünf Millionen Fondssparpläne im Privatkundengeschäft. Da sage noch einmal jemand, Kleinvieh mache keinen Mist. Red.

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