Aus der Marken- und Werbeforschung

Deutsche misstrauen Banken, aber nicht ihrem Bankberater

Deutsche haben einen gespaltenen Blick auf Banken. Sie vertrauen zwar nicht der Branche an sich - jedoch ihrem Bankberater. Dies sind Ergebnisse der aktuellen Analyse "Bankberater" von Yougov, für die zwischen dem 27. und 29. Juli 2020 2 032 Personen befragt wurden. Die Ergebnisse sind gewichtet und repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Das Branchenimage ist demnach unverändert verbesserungsfähig. Nur 20 Prozent der Befragten sind der Meinung, Banken könne man vertrauen, lediglich 35 Prozent respektieren sie. Und nur 16 Prozent glauben, sie handelten im Interesse ihrer Kunden.

Das beste Image genießt die Branche bei den Sparkassenkunden. Von ihnen sind 22 Prozent der Meinung, Banken könne man vertrauen. Unter den Direktbankkunden sind das nur 15 Prozent. Dagegen empfinden 41 Prozent der Direktbankkunden der Aussage "Banken kann man vertrauen" als nicht zutreffend, gegenüber 28 Prozent bei den Sparkassenkunden, 31 Prozent bei den Kunden von VR-Banken, 29 Prozent bei denen von Großbanken beziehungsweise 33 Prozent bei den Kunden sonstiger privater Banken.

Ganz im Gegensatz zum allgemeinen Misstrauen gegenüber der Branche stehen die konkreten Erfahrungen mit dem eigenen Bankberater während der letzten Bankberatung. Hier hatte ein Großteil der Befragten (62 Prozent) das Gefühl, dem Bankberater vertrauen zu können. Nur jeder Zehnte (12 Prozent) jener Befragten, die sich von einer Bank zu Finanzthemen haben beraten lassen, gibt an, dem Berater nicht getraut zu haben. Jeder Fünfte (22 Prozent) ist sich unsicher. Innerhalb der Altersgruppen sind es besonders die jüngsten und ältesten Befragten, die bei der letzten Bankberatung Vertrauen in ihr Gegenüber hatten. Von den 18- bis 24-Jährigen geben dies 77 Prozent an und unter Befragten ab 55 Jahren sagen dies 67 Prozent. Im Vergleich ist das Vertrauen unter den 35- bis 44-Jährigen (53 Prozent) und 45- bis 54-Jährigen (57 Prozent) deutlich geringer.

Das Vertrauen in den Bankberater mag daher rühren, dass ein Großteil der Befragten nicht das Gefühl hatte, der Berater hätte Verkaufsdruck ausgeübt (66 Prozent). Das Gefühl, gedrängt worden zu sein, hatten 14 Prozent. Auch hatte die Mehrheit den Eindruck, dass sich die Empfehlungen des Bankberaters an ihren individuellen Bedürfnissen orientiert haben (59 Prozent), und dass ihre Interessen an erster Stelle standen (48 Prozent). Insgesamt sagen 61 Prozent jener, die sich von einem Bankberater haben beraten lassen, mit der Beratung voll und ganz zufrieden gewesen zu sein.

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