ANLAGEBERATUNG

Der Ypos-Inflationscheck

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Nach Lesart des statistischen Bundesamts sind die Konsumentenpreise in Deutschland im Juli 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,1 Prozent gefallen. Damit ist die Inflationsrate in den negativen Bereich abgerutscht. Dies ist insbesondere auf die Energiepreise zurückzuführen. Auch der reduzierte Mehrwertsteuersatz dürfte sich auswirken. Der genaue Effekt ist schwer zu quantifizieren. Im Vormonat lag die Inflationsrate noch bei 0,9 Prozent. Für die gesamte Eurozone liegt die Inflation bei 0,4 Prozent. Die Kerninflation beträgt 1,2 Prozent (zuletzt 0,8 Prozent). Die marktbasierten langfristigen Inflationserwartungen für fünf Jahre in fünf Jahren betragen 1,16 Prozent. Alle Werte sind weiterhin sehr deutlich von dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) in Höhe von knapp unter 2 Prozent entfernt. Gegenüber dem Ende des Vormonats sind die Renditen aller gezeigten Indices gefallen. Die Umlaufrendite deutscher Staatsanleihen liegt bei -0,57 Prozent. Offensichtlich zeigt sich die Inflation weiterhin eher bei den Vermögens- als den Konsumentenpreisen. Am vorherrschenden Anlagenotstand ändert sich nichts. Insbesondere ist zu befürchten, dass Ausweichreaktionen von Anlegern zur Vermeidung von Strafzinsen beziehungsweise Verwahrgebühren zu unüberlegten Anlageentscheidungen führen. In der Beratungspraxis könnte es sinnvoll sein den Charakter von Bankeinlagen (Gegenparteienrisiko), die Bedeutung der Bonität des Instituts und die unterschiedlichen Einlagensicherungssysteme zu erläutern.

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