Aktuelle Rechtsfragen

Deutscher Konsum - öfter auf Pump finanziert

Die privaten Überschuldungen nehmen zu. Offensichtlich regen die solide Konjunktur, der stabile Arbeitsmarkt und wachsende Inflationsängste die Deutschen zum Konsumieren an. Dass sie dafür immer öfter Kredite nutzen, dürfte auch an den historisch niedrigen Zinsen liegen. Allerdings überschätzen sich dabei immer mehr und sprengen den Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten. Das zeigt der Deutsche Schuldneratlas der Creditreform Wirtschaftsforschung. Nachdem die Privatinsolvenzen 2011 leicht zurückgegangen waren, nahm die Überschuldung deutscher Haushalte nun wieder um drei Prozent zu. Zwar wurden die Höchstwerte von 2005 und 2008 nicht erreicht, dennoch sind derzeit knapp zehn Prozent aller Volljährigen in Deutschland überschuldet.

Bemerkenswert ist, dass die Insolvenzen weiblicher Verbraucher langfristig gestiegen ist. Waren im Jahre 2004 noch 2,09 Millionen Frauen überschuldet, liegt die Zahl am Stichtag, dem 1. Oktober 2012, bei 2,4 Millionen. Der Grund hierfür wird in veränderten Lebensformen wie Alleinerziehenden oder gleichberechtigten Einkommensbeziehungen vermutet. Die Überschuldung der jüngsten Verbrauchergruppe von 18 bis 20 Jahren ist zwar rückläufig, bleibt aber mit 216 000 Insolvenzen dennoch hoch. Dagegen stieg die Zahl der Überschuldungen bei den 50- bis 69-Jährigen im vergangenen Jahr um vier Prozent. Insgesamt erhöhte sich die Schuldnerquote in allen Bundesländern. Diese Entwicklung wird sich auch im kommenden Jahr aller Voraussicht nach fortsetzen. lü

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