Unternehmen und Märkte

DG Hyp

Die DG Hyp - Deutsche Genossenschafts-Hypothekenbank AG, Hamburg, ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der DZ Bank AG Deutschen Zentral-Genossenschaftsbank, Frankfurt am Main. Innerhalb dieses Konzerns ist die Pfandbriefbank das Kompetenzzentrum für die gewerbliche Immobilienfinanzierung, die das Institut mit Investoren und in Kooperation mit den Volks- und Raiffeisenbanken betreibt. In diesem Kerngeschäftsfeld sagte das Institut im ersten Halbjahr 2012 2,091 Mrd. Euro zu und übertraf damit den Vorjahreszeitraum um 14,6% beziehungsweise 266 Mill. Euro.

Auf den Heimatmarkt entfielen 2,009 Mrd. Euro, während es in der ersten Hälfte des Vorjahres 1,728 Mrd. Euro gewesen waren, sodass sich eine Steigerung um 16,3% ergibt. Dabei wurden im Rahmen des Gemeinschaftskreditgeschäfts mit den genossenschaftlichen Primärbanken zum 30. Juni 2012 Finanzierungen in Höhe von 729 Mill. Euro abgeschlossen. Damit wurde das Volumen der ersten Jahreshälfte 2011, als 631 Mill. Euro zugesagt wurden, um 15,5% übertroffen. Im Ausland wurden Kredite in Höhe von 82 Mill. Euro zugesagt, während es im ersten Halbjahr 2011 noch 97 Mill. Euro gewesen waren.

Im Kommunalkreditgeschäft unterstützt die DG Hyp die Genossenschaftsbanken vor Ort bei Finanzierungsanfragen der öffentlichen Hand. Dabei werden die Finanzierungsangebote über die Volksund Raiffeisenbanken an die jeweiligen Kommunen herangetragen. Auf diese Weise generierte die Pfandbriefbank in den ersten sechs Monaten dieses Jahres ein Finanzierungsvolumen von 106 Mill. Euro, nach 185 Mill. Euro im ersten Halbjahr 2011. Dagegen wird das Staatsfinanzierungsgeschäft bereits seit 2008 nicht mehr aktiv betrieben.

Im passiven Neugeschäft platzierte die Bank zwischen Januar und Juli 2012 Hypothekenpfandbriefe in Höhe von 1,328 Mrd. Euro. Ausschließlich über die genossenschaftliche Finanzgruppe wurde dagegen der ungedeckte Mittelbedarf generiert.

Während die Bank ihr nichtstrategisches Kreditportfolio, insbesondere die privaten Baufinanzierungen, systematisch abschmelzen lässt, konnte der Zugang an neuen gewerblichen Darlehen die Abgänge nahezu ausgleichen, sodass sich der Immobilienkreditbestand lediglich um 0,3 Mrd. Euro auf 19,8 Mrd. Euro reduzierte. Da die Bank seit Mitte 2007 auch nicht mehr in Mortgage Backed Securities (MBS) investiert, verringerte sich der Bestand durch laufende Tilgungen, einzelne Verkäufe sowie Wechselkursveränderungen um 0,1 Mrd. Euro auf 2,7 Mrd. Euro.

Die Bestände an Finanzierungen der öffentlichen Hand gingen um 3,8 Mrd. Euro auf 24,8 Mrd. zurück. Daran hatten die Staatsfinanzierungen per 30. Juni 2012 noch ein Volumen von 17,9 Mrd. Euro. Nachdem die Bank am Umtauschprogramm für ausgewählte griechische Anleihen in diesem Jahr teilgenommen hatte, trennte sie sich im Anschluss von den eingetauschten Papieren. Nur eine vom griechischen Staat verbürgte Unternehmensanleihe mit einem Buchwert von 60 Mill. Euro wird noch zum aktuellen Marktkurs von 25% bilanziert. Die Bilanzsumme sank weiter um 3,0 Mrd. Euro beziehungsweise 5,2% auf 55,0 Mrd. Euro.

Auf insgesamt 1,405 Mrd. Euro beliefen sich per 30. Juni 2012 die stillen Lasten für die wie Anlagevermögen behandelten Wertpapiere (ohne MBS) der DG Hyp. Diesen standen stille Reserven von 508,6 Mill. Euro gegenüber.

Da die temporären Wertminderungen der europäischen Staatsanleihen die handelsrechtliche Gewinn- und Verlustrechnung der Bank im ersten Halbjahr 2012 nicht beeinflussten, gleichzeitig aber der Bestand an gewerblichen Immobilienfinanzierungen weiter ausgebaut wurde, hat sich der Zinsüberschuss um 3,2 Mill. Euro auf 121,8 Mill. Euro erhöht. Gleichzeitig wurden insbesondere durch Dienstleistungsgebühren bei der Gewerbekreditvergabe Provisionseinnahmen generiert, sodass das Provisionsergebnis mit 15,2 Mill. Euro um 4,7 Mill. Euro über dem Vergleichswert des Vorjahres lag. Dazu haben auch um 1,5 Mill. Euro gesunkene Aufwendungen für eigene Verbriefungstransaktionen beigetragen.

Mit einem Verwaltungsaufwand von 50,2 Mill. Euro wurde der Vergleichswert aus 2011 in Höhe von 51,5 Mill. Euro leicht unterschritten. In den Sachkosten war eine um 0,9 Mill. Euro auf anteilig 3,2 Mill. Euro gestiegene Bankenabgabe enthalten. Für die Kreditrisikovorsorge wurde mit 18,8 Mill. Euro nur etwa halb soviel wie im ersten Quartal des Vorjahres eingestellt. Aufgrund zurückgekaufter Eigenemissionen übertraf das Wertpapier- und Beteiligungsergebnis mit 52,9 Mill. Euro den Vergleichswert des Vorjahres um 1,5 Mill. Euro.

Während der Restrukturierungsprozess der DG Hyp seit 2007 jährlich außerordentliche Ertragszuschüsse der DZ Bank erforderte und im ersten Halbjahr 2011 der Pfandbriefbank auf diese Weise noch 23,7 Mill. Euro zugeflossen waren, ist im ersten Halbjahr 2012 aufgrund des positiven Geschäftsverlaufs kein entsprechender Ergebnisbeitrag des Mutterkonzerns notwendig gewesen. Nach rechnerischer Bedienung der stillen Einlagen würde sich der Nachsteuergewinn auf 56,4 Mill. Euro belaufen, der aufgrund des Ergebnisabführungsvertrags an die DZ Bank weiterzureichen wäre.

Im Geschäftsjahr 2011 ging das Zusagevolumen der DG Hyp in der gewerblichen Immobilienfinanzierung von 4,613 auf 4,014 Mrd. Euro um fast 13% zurück. Dabei nahmen allerdings die auf Deutschland entfallenden Finanzierungen um 21,9% auf 3,808 (2011: 3,125) Mrd. Euro zu, während das ausländische Neugeschäft mit nur noch 0,206 (1,488) Mrd. Euro planmäßig deutlich reduziert wurde. Um 70,2% auf 1,847 (1,085) Mrd. Euro ist das Gemeinschaftskreditgeschäft mit den Volks- und Raiffeisenbanken im Berichtsjahr gestiegen. Im Kommunalkreditgeschäft sagte die Bank in Zusammenarbeit mit den genossenschaftlichen Primärbanken Finanzierungen in Höhe von 354 (634) Mill. Euro zu.

Refinanziert hat sich die DG Hyp im Berichtszeitraum in Höhe von rund 4,4 (7,3) Mrd. Euro. Dabei halbierte sich der Neuabsatz von Hypothekenpfandbriefen auf etwa 2,1 Mrd. Euro. Die mit einem "AAA"-Rating versehenen Bonds hatten eine durchschnittliche Abschlussgröße von knapp 30 Mill. Euro. Über die genossenschaftliche Finanzgruppe und die DZ Bank nahm die DG Hyp ungedeckte Mittel in Höhe von 2,3 Mrd. Euro auf.

Das Wachstum des Bestands an gewerblichen Immobilienfinanzierungen konnte den Abbau des nichtstrategischen Kreditportfolios nicht ausgleichen, sodass der Hypothekenbestand um 1,3 Mrd. Euro auf 20,1 Mrd. Euro sank. Auch der Bestand an Staatsfinanzierungs- und Kommunalkrediten wurde um 4,7 Mrd. Euro abgebaut. Das Volumen der Mortgage Backed Securities (MBS) verringerte sich um 0,4 Mrd. Euro auf 2,8 Mrd. Euro. Dass sich der Kreditbestand um 11,1% reduzierte, hatte sowohl den Rückgang des Pfandbriefumlaufs der Bank um 10,2% auf 37,616 (41,907) Mrd. Euro als auch der Bilanzsumme um 5,4 Mrd. Euro beziehungsweise 8,5% auf 58,0 Mrd. Euro zur Folge.

Trotz umfangreichen Portfolioabbaus ist der Zinsüberschuss um 14,2% auf 232,8 (203,9) Mill. Euro gestiegen. Dies führt die Bank auf die positiven Zinskonditionsbeiträge des Kerngeschäfts zurück.

Darüber hinaus fielen einmalige Realisierungserträge aus schwebenden Termingeschäften von saldiert 16,9 Mill. Euro an. Mit 24,1 (20,4) Mill. Euro übertraf der Provisionssaldo das Vorjahresergebnis um 18,3%, weil einerseits durch das verstärkte inländische Kreditgeschäft höhere Dienstleistungsgebühren, Zusage- und Bereitstellungsprovisionen vereinnahmt wurden und andererseits eine geringere Kreditrisikoabsicherung mit niedrigeren Provisionsaufwendungen einherging.

Dem um 14,7% auf 256,4 (223,5) Mill. Euro gesteigerten Zins- und Provisionsaufwand stand ein um 3,5% höherer Verwaltungsaufwand in Höhe von 100,6 (97,1) Mill. Euro gegenüber. Dabei wuchsen die Personalkosten, obwohl die Zahl der Mitarbeiter von 454 auf 433 zurückging, um 2,2% auf 40,5 (39,6) Mill. Euro. Der Grund für den Anstieg ist hauptsächlich eine um 1,9 Mill. Euro erhöhte Dotierung der Pensionsrückstellungen. Der sonstige Aufwand inklusive der Sachabschreibungen nahm um 4,5% auf 60,1 (57,5) Mill. Euro zu, weil die 2011 erstmals abzuführende Bankenabgabe von 4,5 Mill. Euro die Einsparungen überkompensierte. Zur Kreditrisikovorsorge wurden 53,5 Mill. Euro eingestellt. Das sind 20,5 Mill. Euro weniger als im Jahr zuvor. Nach Angaben der Bank ist dieser Rückgang auch ein Ausdruck der Stabilisierung im nicht-strategischen Bestandsportfolio, speziell bei den Nachrangfinanzierungen (B-Notes).

Im Wertpapier- und Beteiligungsergebnis zeigen sich die notwendigen Wertkorrekturen für griechische Anleihen. Im Jahr 2011 hat die DG Hyp 214,3 Mill. Euro Abschreibungen auf die von ihr gehaltenen griechischen Staatsanleihen mit einem Nominalvolumen von 289,1 Mill. Euro vorgenommen. Zudem wurde das MBS-Portfolio im Berichtsjahr um netto 39,5 Mill. Euro wertberichtigt. 2010 hatten die Korrekturen noch eine Größenordnung von 149,5 Mill. Euro. Gleichzeitig wurden für isländische Staatsanleihen Wertaufholungen von 20,6 Mill. Euro verbucht. Außerdem entstand aus der vorzeitigen Bestandsrückführung ein Nettoaufwand von 14,1 Mill. Euro. Da die Belastungen aus Altportfolios, insbesondere griechischer Anleihen, nicht vollständig durch Ertragssteigerungen kompensiert wurden, verringerte sich das

Betriebsergebnis um 53,8 Mill. Euro auf minus 145,8 Mill. Euro. Daher war ein Ergebnisausgleich in Form außerordentlicher Ertragszuschüsse durch die DZ Bank in Höhe von 173,0 (119,0) Mill. Euro notwendig. Nach Abführung des zinsniveau bedingt um 4,5 Mill. Euro erhöhten Teilgewinns von 27,1 Mill. Euro an die stillen Einleger stand nach Steuern weder ein Jahresüberschuss noch ein Jahresverlust.

Anhängig waren im Geschäftsjahr 2011 bei der DG Hyp insgesamt 717 (981) Zwangsversteigerungen, von denen 84 (95) gewerbliche und 633 (886) wohnwirtschaftliche Objekte betrafen, sowie 242 (389) Zwangsverwaltungen, die sich in 27 (43) Fällen auf Gewerbeimmobilien und in 215 (346) Fällen auf Wohngebäude bezogen. Im Berichtsjahr durchgeführt wurden 645 (778) Zwangsversteigerungen. Die Zahlungsrückstände summierten sich auf 43,6 (54,4) Mill. Euro, davon waren 4,2 (6,2) Mill. Euro Zinsen. Es wurden keine Grundstücke zur Vermeidung von Verlusten übernommen.

Personalien: Aufsichtsrat: Frank Westhoff (Vorsitzender, seit 4. März 2011), Hans-Theo Macke (Vorsitzender, bis 4. März 2011), Dagmar Mines (stellvertretende Vorsitzende), Peter Bade (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Dr. Georg Reutter (Sprecher), Dr. Carsten Meyer-Raven, Manfred Salber

Noch keine Bewertungen vorhanden


X