Rating kurz notiert

Fitch keilt gegen Deutsche Bank

Fitch Ratings stuft das langfristige Emittentenausfallrating (IDR) der Deutschen Bank AG, Frankfurt am Main, von "AA minus" auf "A plus" herunter and senkt zugleich ihr Viabilitätsrating (VR) von "aa minus" auf "a". Damit macht Fitch seine Drohung vom 13. Oktober 2011 wahr, als Deutschlands größtes Kreditinstitut auf den Status "Rating Watch Negative" gesetzt wurde. Nach der Herabstufung ist der Ausblick nunmehr "stabil".

Begründet wird die Ratingaktion mit der ungünstigen Situation, in der sich global agierende Investment- und Universalbanken derzeit befinden und die zu einem wachsenden Ertragsdruck auf die Institute führt. Vor allem die neuen Regelwerke zwingen die Banken, ihr bisheriges Geschäftsmodell zu überprüfen, gegebenenfalls neu auszurichten und mit zusätzlichem Eigenkapital zu unterlegen. Insbesondere international agierende Institute, die aufgrund ihrer Marktstellung und Größe als systemrelevant angesehen werden, sieht Fitch unter erhöhtem Anpassungsdruck.

Aufgrund der Komplexität der Deutschen Bank zweifelt Fitch jedoch daran, dass das Institut diesen Prozess schnell abschließen kann. Zudem weise die Bank im Vergleich zu ihren Wettbewerbern eine geringere Kapitaldecke auf. Diese werde sie noch aufpolstern müssen, wenn sie die künftigen aufsichtsrechtlichen Anforderungen erfüllen will.

Denn die Kapitalisierung ist für Fitch der entscheidende Ratingfaktor. Allerdings fällt es schwer, einen Kapitalbedarf zu bestimmen, solange das Geschäftsmodell noch neu ausgerichtet wird.

Die Ratingagentur bescheinigt der Deutschen Bank jedoch im Wettbewerb mit anderen global agierenden Universalbanken eine solide Marktposition in vielen Segmenten. In einigen Geschäftsfeldern wird das Institut durch Basel 2,5 und die Leverage Ratio Einschnitte verkraften müssen. Wie diese "verarbeitet" werden, wird nach Ansicht der Ratinganalysten jedoch erst nach dem Wechsel in der Vorstandsspitze im Jahr 2012 zu sehen sein.

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