Im Blickfeld

Hypothekenbanken: Marken-Revival

Bankgeschäft ist zu allererst ein Geschäft des Vertrauens. Doch weil in der Finanzmarktkrise der "gute Ruf" so manches Kreditinstituts arg gelitten hat, hoffen einige von ihnen, das schlechte Image durch eine Umbenennung loszuwerden. Flugs wird der bisherige Name durch einen neuen, weil unbelasteten, oder besser noch einen alten, weil positiv belegten, Namen ersetzt. Fleißig ist in den letzten Jahren umfirmiert worden.

So wurde aus Citybank Targo, aus Hypo Real Estate Deutsche Pfandbriefbank, um nur die bekannteren Beispiele zu nennen. Und nun entdeckt auch die Eurohypo ein "Asset" aus der "guten, alten Zeit". Hypothekenbank Frankfurt AG nennt sich das Institut ab sofort.

Damit erfülle der Mutterkonzern Commerzbank lediglich eine Forderung der Europäischen Kommission aus der Abwicklungsauflage für die Eurohypo, wird dazu aus dem Unternehmen erklärt. Die Namenswahl hat gute Gründe. Zwar ist auch die altehrwürdige "Deutsche Hypothekenbank Frankfurt AG" vor mehr als einem Jahrzehnt in die damals neu geschaffene Eurohypo eingegangen, doch haben die "alten" Institute eben immer noch einen besseren Leumund. Zudem verbindet der neue Name mit "Frankfurt" und "Hypothekenbank" zwei nach wie vor mit positiven Werten assoziierte Begriffe.

Darüber hinaus verschmolzen die drei Frankfurter Großbanken 2001 ihre Hypothekenbank-Töchter auf die Deutsche Hypothekenbank Frankfurt-Hamburg AG, kurz Deutsche Hyp, weil sie als einzige der fusionierten Institute eine "gemischte" Hypothekenbank gewesen war, also das Geschäft einer Vollbank betreiben konnte und geschäftspolitisch nicht den Beschränkungen des Hypothekengesetzes unterlag. Die Banken entdecken also nicht nur alte Tugenden wieder, sondern recyceln auch ihre ursprünglichen Marken - samt Logo. Ob es hilft? L.H.

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