Rating kurz notiert

Italien fällt auf "Baa2"

Italien ist von Moody's Investors Service von "A3" auf "Baa2" herabgestuft und mit "negativem Ausblick" bewertet worden. Unverändert blieb allerdings das Kurzfrist-Rating auf "Prime-2". Begründet wird die Bonitätsverschlechterung mit dem schnellen Anstieg der Refinanzierungskosten, der für die Ratingagentur ein Ausdruck des wachsenden Misstrauens des Marktes gegenüber der italienischen Regierung als Krisenmanager ist.

Im Zuge des drohenden Euro-Austritts Griechenlands wachsen die Zweifel an der Kreditwürdigkeit Spaniens und mittlerweile auch Italiens. Erschwerend kommt hinzu, dass Spaniens Probleme im Zusammenhang mit dem Bankensektor offensichtlich doch größer sind, als von vielen angenommen. Die dadurch wachsende Furcht der Investoren vor weiteren unliebsamen Überraschungen lässt auch die Vorbehalte gegen Italien zunehmen. Hinzu kommt, dass sich kurzfristig das Wirtschaftswachstum Italiens abgeschwächt hat und gleichzeitig die Arbeitslosenquote zunimmt, sodass es wahrscheinlicher geworden ist, dass das Land für seine Haushaltskonsolidierung mehr Zeit benötigt als geplant oder die fiskalischen Ziele sogar aufgeweicht werden.

Allerdings ist die Ratingagentur auch der Meinung, dass Italien im Vergleich zu anderen Peripherieländern der Eurozone eine vergleichsweise starke Volkswirtschaft ist, deren Größe und Struktur durchaus konjunkturelle Schocks abfangen sollte. Schließlich erkennen die Bonitätsbewerter an, dass Italiens Regierung Strukturreformen im Staatshaushalt in Angriff genommen hat, die auf mittlere Sicht auch die Wettbewerbsfähigkeit des Landes wieder erhöhen dürften.

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