Italien unter Druck

Die Ratingagenturen ziehen ihre Konsequenzen aus dem schwelenden Streit zwischen der Europäischen Union und der Regierung in Italien. So hat Moody's das Rating für die langfristigen Verbindlichkeiten Italiens um eine Stufe auf "Baa3" zurückgenommen. Damit liegt die Bonitätsbewertung nur noch eine Stufe über dem Ramschstatus. Als Begründung nennt die amerikanische Ratingagentur das geplante größere Haushaltsdefizit. Man habe bislang erwartet, dass Italien seinen Schuldenberg von 130 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung in den kommenden Jahren abtragen werde - das sei nun voraussichtlich nicht mehr möglich, heißt es. Darüber hinaus fehlt den Analysten eine echte wirtschaftspolitische Reformagenda. Es wird erwartet, dass das Wirtschaftswachstum Italiens auf nur noch gut ein Prozent zurückgehe.

Standard & Poor's hat bislang lediglich den Ausblick für Italien von "stabil" auf "negativ" gesenkt, was aber der Androhung einer Ratingverschlechterung gleichkommt. Die Bonitätsnote für die Kreditwürdigkeit bleibe aber zunächst bei "BBB", teilte S & P mit. Auch hier sind Belastungen durch die wirtschafts- und haushaltspolitischen Pläne der italienischen Regierung für die Wachstumsaussichten des Landes der Grund für die Entscheidung. Die Renditen italienischer Staatsanleihen sind bereits merklich gestiegen. Das belastete auch die Banken des Landes, die sehr hohe Exposures in Staatsanleihen Italiens haben.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X