Neues vom Pfandbrief

Kleinere Brötchen

Während im Rest der Welt durchaus großvolumig emittiert wird, backen deutsche Pfandbriefbanken im Kapitalmarktgeschehen lieber kleine "Brötchen". Überhaupt sind hiesige Emittenten im Segment großvolumiger Covered Bonds seit Jahresbeginn sehr zurückhaltend. Gerade einmal sechs Institute von mehr als 40 Emittenten kamen aus deutschen Landen, und sie bewegten sich alle deutlich unterhalb der Jumbo-Grenze. Aareal Bank, Deutsche Pfandbriefbank, Deutsche Bank und ING-Diba beließen es bei Pfandbriefen von 500 Millionen Euro. WL Bank AG Westfälische Landschaft Bodenkreditbank, Münster, und HSH Nordbank AG, Kiel/Hamburg, schickten sich Ende März an, diese Serie fortzusetzen.

Erstmals seit zwölf Monaten wagte mit derWL Bank wieder ein deutscher Emittent einen zehnjährigen Hypothekenpfandbrief in den Markt zu geben. Erneut blieb das Volumen mit 500 Millionen Euro deutlich unter dem Jumbo-Format. Dabei war das Investoreninteresse so groß, dass bei einem Kupon von 2,5 Prozent eine Platzierung zu 26 Basispunkten über Swap-Mitte gelang. Eine Woche später folgte die HSH Nordbank ebenfalls mit einem Hypothekenpfandbrief in Höhe von 500 Millionen Euro, aber nur mit einer Laufzeit von fünf

Jahren. Als Kupon werden 1,875 Prozent und als Spread 33 Basispunkten über Swap-Mitte geboten. Dass die Emission nach einer Stunde knapp dreifach überzeichnet war, belegt die große Nachfrage, die vor allem seitens institutioneller Anleger bestand.

Ansonsten kehrte in der zweiten Märzhälfte weitgehend Ruhe am Primärmarkt ein. Wie in der vorangegangenen Ausgabe angekündigt, meldete sich die schwedische Stadshypothek mit einem fünfjährigen Covered Bond in der Größenordnung von 1,5 Milliarden Euro. Die mit Wohnungsbaufinanzierungen besicherte Säkerställda Obligationer ist mit einem Kupon von 1,875 Prozent ausgestattet und wurde zu 33 Basispunkten über Swap-Mitte zugeteilt.

Auch französische Banken waren wieder im Jumbo-Segment aktiv. So platzierte die BNP Paribas eine zehnjährige, mit Wohnungsbaukrediten besicherte Obligation de l'Habitat im Volumen von einer Milliarde Euro zum Preis von 85 Basispunkten über Swap-Mitte. Der Kupon liegt bei 3,125 Prozent. Der zweite Emittent aus Frankreich war der Crédit Agricole, dessen Obligation de l'Habitat in Höhe von 1,5 Milliarden Euro gleichfalls mit Wohnungsbaufinanzierungen gedeckt war. Im Gegensatz zur BNP Paribas brachte die Bank ihre fünfjährige Emission mit einem Kupon von 2,125 Prozent und einem Spread von 63 Basispunkten bei den Investoren unter. Erstmals seit März 2011 gab sich die Axa Bank Europe SCF am Primärmarkt die Ehre. Ihre mit belgischen Residential Mortgage Backed Securities unterlegte Obligation Foncières läuft fünf Jahre und hat eine Größenordnung von einer Milliarde Euro. Hohe Nachfrage sorgte schließlich für eine Platzierung bei 70 Basispunkten über Swap-Mitte.

Mit der Banco Popular Espanol nutzte wieder eine spanische Bank das Emissionsfenster. Allerdings beließ sie es bei einer fünfjährigen Cédula Hipotecaria in Höhe von 600 Millionen Euro. Hierfür wurde ein Kupon von 4,125 Prozent geboten. Bei einem Spread von 255 Basispunkten fand das Papier auch seine Abnehmer.

Zudem emittierte die britische Lloyds TSB Bank einen vollständig mit britischen Wohnungsbaufinanzierungen besicherten Covered Bond mit einem Volumen von 1,25 Milliarden Britischen Pfund und einer Laufzeit von 15 Jahren. Begeben wurde das Papier mit einem Kupon von 4,875 Prozent und einem Spread von 190 Basispunkten über Swap-Mitte.

Schließlich gab die Schweizer UBS einen auf US-Dollar lautenden fünfjährigen Covered Bond in den Markt. Damit akquirierte sie bis 2017 zwei Milliarden US-Dollar. Bepreist war die Emission mit plus 105 Basispunkten, was bei einer Umrechnung auf Euro einem Spread von plus 49 Basispunkten zu Swap-Mitte entspricht. Ebenfalls in US-Dollar denominiert ist die jüngste, fünfjährige Emission der norwegischenSparebank 1 mit einem Volumen von 1,25 Milliarden US-Dollar.

Weitere Emittenten großvolumiger Schuldverschreibungen waren Institutionen der öffentlichen Hand. So sammelte die KfW Bankengruppe mit einer unbesicherten Emission für sieben Jahre vier Milliarden Euro zum Preis von drei Basispunkten über Swap-Mitte ein. Zudem platzierte dasLand Nordrhein-Westfalen eine sechsjährige Anleihe in Höhe von 500 Millionen Euro mit einem Spread von zwölf Basispunkten. Der

Kupon liegt bei zwei Prozent. Die zweite Emission des spanischen Instituto de Crédito Oficial(ICO) in diesem Jahr hatte ein Volumen von 1,5 Milliarden Euro und eine Laufzeit von vier Jahren. 3,875 Prozent bietet das Papier als Kupon. Vermarktet wurde sie mit 260 Basispunkten über Swap-Mitte. L. H.

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