Neues vom Pfandbrief

Auf Standby gestellt

Nach einem durchaus lebhaften Januar legte der Primärmarkt für Covered Bonds im Benchmark-Format in der ersten Februarwoche eine Pause ein. Das nutzten die Marktanalysten für ein Resümee. Demnach war der Januar 2013 schwächer als die Vergleichsmonate der Vorjahre. Abhängig davon, was als Benchmark angesehen und in die Statistik aufzunehmen ist, lag das Platzierungsvolumen zwischen 19,1 Milliarden Euro (Nord-LB) und 20,3 Milliarden Euro (Commerzbank). Das lag auch daran, dass die Emissionen tendenziell kleiner als in den Vorjahren waren. Aus den zehn Jumbo-Emissionen und den 13 Bonds, deren Volumen jeweils kleiner als einer Milliarde Euro war, errechnen die Analysten der Commerzbank eine durchschnittliche Emissionsgröße von 832 Millionen Euro im Januar 2013. In den drei Jahren zuvor hatten die im Januar platzierten Covered Bonds im Durchschnitt ein Volumen von 1,1 bis 1,3 Milliarden Euro pro Emission.

In der letzten Januarwoche waren in verstärktem Maße deutsche Institute und Institutionen aktiv. Aufmerksamkeit erregte ein Papier der zur Landesbank Berlin gehörenden Berlin-Hannoverschen Hypothekenbank. Den Marktbeobachtern der Nord-LB zufolge war es der erste Jumbo-Covered-Bond, der mit einem Abschlag zum Referenzkurs platziert wurde. Und wie schon 2012 kann die Bank auch diesmal für sich beanspruchen, den ersten (deutschen) Jumbo-Hypothekenpfandbrief im Jahr herausgebracht zu haben. Für fünf Jahre wurde eine Milliarde Euro an Investorengeld eingesammelt, auf das ein Zins von 1,125 Prozent gezahlt wird. Platziert wurde die von Moody's mit "Aa1" geratete Schuldverschreibung zu einem Basispunkt unter Swap-Mitte.

Das günstige Umfeld nutzte auch die Deutsche Pfandbriefbank um bereits ihren zweiten Pfandbrief im Benchmark-Format in diesem Jahr zu begeben. Der jüngste Hypothekenpfandbrief hat ein Volumen von 500 Millionen Euro und eine Laufzeit von vier Jahren. Hierfür lagen nach Angaben des Instituts innerhalb der Zeichnungsfrist rund 50 Kaufanträge vor, die zu drei Viertel aus Deutschland kamen. Bei der Zuteilung entfiel mit knapp über 50 Prozent der Großteil des Emissionsvolumens auf Investmentfonds. Ausgestattet ist das Papier mit einem jährlichen Kupon von 0,875 Prozent. Bei der Platzierung zahlte die Bank einen Aufschlag von acht Basispunkten über dem aktuellen Referenzkurs am Swap-Markt. Dies entspricht bei einem Emissionspreis (Reoffer-Preis) von 99,785 Prozent einer Rendite von etwa 0,93 Prozent. Von Moody´s wurde der Pfandbrief mit "Aa1" und "Überprüfung auf Herabstufung" bewertet, während Standard & Poor's die Note "AA plus" mit "stabilem Ausblick" dafür vergab.

Außerdem waren öffentliche Banken aus Deutschland wieder mit Erstemissionen am Markt vertreten, wie die Marktbeobachter der Commerzbank aufzeigen. So setzte die NRW Bank eine unbesicherte Benchmark-Anleihe in Höhe von 1,25 Milliarden Euro ab. Hierauf zahlt sie einen Zins von 0,625 Prozent. Das Papier mit dreieinhalb Jahren Laufzeit wurde zu einem Spread von acht Basispunkten unter Swap-Mitte platziert. Auf einen Schlag vier Milliarden Euro sammelte die KfW Bankengruppe für drei Jahre am Kapitalmarkt ein. Versehen ist die zu 23 Basispunkten unter Swap-Mitte begebene Emission mit einem Kupon in Höhe von 0,5 Prozent. Ein noch größeres Volumen hatte in der letzten Januarwoche nur eine Super-Benchmark-Emission des EFSF, mit der fünf Milliarden Euro für fünf Jahre akquiriert wurden. Sie hatte einen Kupon von 1,25 Prozent und einen Spread-Aufschlag von 17 Basispunkten zur Swap-Mitte.

Erneut besorgten sich auch deutsche Länder frisches Investorengeld am Kapitalmarkt. So setzte Brandenburg erfolgreich eine siebenjährige Benchmark-Emission in Höhe von einer Milliarde Euro ab, die mit 1,5 Prozent verzinst ist. Bei einem Spread von sieben Basispunkten über dem Referenzkurs am Swap-Markt fand das Papier seine Abnehmer. Ebenfalls eine siebenjährige Anleihe wurde von Hessen platziert. Mit 500 Millionen Euro war das Volumen jedoch nur halb so groß wie die Brandenburger Emission. 1,375 Prozent Zinsen werden den Anlegern gezahlt, die bei einem Spread von zwei Basispunkten über Swap-Mitte zugriffen. Schließlich gingen die deutschen Bundesländer Ende Januar noch mit einer zehnjährigen Gemeinschaftsanleihe in Höhe von einer Milliarde Euro an den Markt. Verzinst wird das zu elf Basispunkten unter Swap-Mitte abgesetzte Papier mit 1,75 Prozent.

Daneben war mit der Terra Boligkreditt auch wieder ein norwegischer Emittent am Primärmarkt zu sehen. Das Institut hatte eine hypothekarisch besicherte Schuldverschreibung in Höhe von einer Milliarde Euro emittiert, der in zehn Jahren fällig wird. Hierauf zahlt die Bank 2,125 Prozent Zinsen. Gezeichnet wurde der Covered Bond bei einem Spread-Aufschlag von 43 Basispunkten zum Referenzsatz.

Dass die Investoren innerhalb des Covered-Bond-Segments stärker differenzieren wollen, nutzte Ende Januar erneut ein belgisches Institut. Die KBC Bank platzierte einen durch Immobilienfinanzierungen besicherten Pandbrieven, um für zehn Jahre 750 Millionen Euro einzuwerben. Verzinst wird das Geld mit zwei Prozent. Emittiert wurde zu 36 Basispunkten über Swap-Mitte. Die französische Bank Crédit Foncier de France stockte eine bis November 2022 laufende Obligation Foncière von einer Milliarde Euro auf 1,75 Milliarden Euro auf. Das Papier ist mit einem Kupon von 2,375 Prozent versehen.

Zum zweiten Mal nutzte die spanische Bankinter das aktuelle Emissionsfenster für die Platzierung einer Cédulas. Diesmal wurde ein fünfjähriger, mit Immobilienkrediten unterlegter Bond in Höhe von 500 Millionen Euro und mit einem Kupon von 3,125 Prozent platziert. Der jüngste Bankinter-Bond hatte - wie schon der vorangegangene - einen Aufschlag von 220 Basispunkten über Swap-Mitte. L.H.

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