Blackprint-Report: ein richtig gutes Jahr für Proptechs

Wenn Corona eines gezeigt hat, dann das: Ohne ein Mindestmaß an Digitalisierung geht es in praktisch keiner Branche mehr. Auch die meisten Vertreter der Immobilienwirtschaft berichten über einen – mal mehr, mal weniger ausgeprägten – Schub ihrer Aktivitäten. Davon scheint insbesondere auch die Proptech-Szene profitieren zu können. Denn wie ein heute erschienener Report von Blackprint zeigt, haben deutsche Immobilien-Start-ups mit Blick auf die Finanzierungsrunden das bisher mit Abstand erfolgreichste Jahr seit der erstmaligen Datenerhebung 2016 verbucht.

Demnach wurden im ersten Halbjahr 2021 rund 287 Millionen Euro an Kapital in Proptechs investiert. Das ist bereits jetzt mehr als im gesamten Jahr 2020 mit rund 284 Millionen Euro. 2016 waren es zum Vergleich noch 159,1 Millionen Euro gewesen. Auch die Corona-Krise und ihre Folgen haben die Zahl der Proptech-Neugründungen nicht geschmälert. Bereits 55 neue Proptechs wurden bisher im Jahr 2021 in der DACH-Region gegründet, 2020 waren es im gesamten Jahr 80. Derzeit gibt es 824 Proptechs in der DACH-Region, davon haben 609 ihren Hauptsitz in Deutschland. Die meisten PropTechs sitzen nach wie vor in Berlin (181), gefolgt von München (69) und Hamburg (44).

Sarah Schlesinger, Managing Director bei Blackprint: „Die Anzahl der Neugründungen und das steigende Investmentvolumen sind Indikatoren dafür, dass 2021 das bisher erfolgreichste Jahr der Proptech-Szene sein wird. Sie besitzt mittlerweile eine Marktreife, welche die Attraktivität für Investoren deutlich steigert. Sowohl für namhafte globale Player als auch für regionale Bau- und Immobilienunternehmen gilt: um eine Zusammenarbeit kommt die Branche nicht mehr herum.“ Ein weiterer wichtiger Aspekt, der die PropTech-Branche antreibt, ist die ESG-Regulierung. Die bringe Veränderungsdruck mit sich, der für Proptechs zum Wachstumstreiber werde.

Zu den Themen Konsolidierung und Zukunftsperspektiven meint Sarah Schlesinger: „Bei der Analyse zum aktuellen Report mussten wir eine beachtliche Zahl an Proptechs aufgrund von Konsolidierungen aus der Gesamtsumme rausrechnen. Dabei handelt es sich neben Marktabgängen vor allem um Neuausrichtungen auf andere Branchen sowie Zusammenschlüsse oder strategische Exits. In den kommenden Jahren werden sich strategische Investmentaktivitäten erhöhen und zu einer gesunden Konsolidierungswelle beitragen. Da das Marktpotential und der Bedarf an innovativen Lösung entlang des kompletten Immobilienzyklus noch nicht ausgeschöpft sind, rechnen wir mit einer weiterhin sehr positiven Entwicklung der Proptech-Szene. Bis Technologien und neue Geschäftsmodelle komplett in der Bau- und Immobilienwirtschaft angekommen sind, wird es aber noch dauern.“

Den kompletten Report finden Sie in unserem Research-Bereich.

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