Einzelhandel: Deutscher Investmentmarkt bleibt Spitzenreiter in Europa

Der deutsche Investmentmarkt für Einzelhandelsimmobilien hat nach Angaben von JLL im abgelaufenen Jahr seinen Platz an Europas Spitze behauptet und den Abstand auf die folgenden Länder ausgebaut. Allerdings ging das Volumen im Jahresvergleich von 10,3 Mrd. Euro auf 8,8 Mrd Euro zurück. Dahinter folgt Großbritannien mit 6,9 Mrd. Euro nachdem es im Vorjahr mit 10,2 Mrd. Euro noch ganz knapp hinter Deutschland lag. Insgesamt wurden in Europa Einzelhandelsimmobilien mit einem Transaktionsvolumen von 42,7 Mrd. Euro gehandelt, im Vorjahr waren es noch 50,7 Mrd. Euro.

Auf EMEA-Ebene erfasst JLL alle Transaktionen mit einem Volumen von mehr als 5 Mio. US-Dollar (rd. 4,5 Mio. Euro). Für das in und für Deutschland erhobene Volumen gilt diese Einschränkung nicht, dazu kommt die Unternehmensübernahme von Kaufhof durch Karstadt, die in Deutschland mit in die Rechnung eingeht. Sandra Ludwig, Head of Retail Investment JLL Germany: „In einem herausfordernden Marktumfeld hat sich der deutsche Markt im internationalen Vergleich gut geschlagen und steht nun unangefochten an der Spitze. Ein Grund dafür ist, dass nationale wie auch internationale Investoren Deutschland aufgrund seiner politischen und wirtschaftlichen Stabilität als ,safe harbour‘ wahrgenommen wird.“

Hinter den beiden Spitzenreitern rangiert erst mit einigem Abstand Spanien mit 3,98 Mrd. Euro nach 3,6 Mrd. Euro im Vorjahr gefolgt von Frankreich, das für das Gesamtjahr 2018 rund 3,5 Mrd. Euro nach 3,8 Mrd. Euro im Jahr 2018 verbuchte. Frankreich verbuchte zugleich eine der größten Transaktionen: Für 742 Mio. Euro verkaufte die Casino Group 67 Supermärkte an Generali und AG2R La Mondiale. Einen deutlichen Rückgang mussten derweil die Niederlande verkraften, die auf Jahresfrist von 3,9 Mrd. Euro auf 2,3 Mrd Euro Transaktionsvolumen sanken. Ähnlich erging es Russland (von 1,5 Mrd. Euro auf 537 Mio. Euro), Dänemark (von 1,88 Mrd. Euro auf 413 Mio. Euro) und Tschechien (1,6 Mrd. Euro auf 724 Mio. Euro).

Zugleich gab es aber auch eine Gruppe von Ländern, die ihre Transaktionsvolumina deutlich ausbauten: Belgien zog von 430 Mio. Euro auf 1,7 Mrd. Euro an, Finnland legte von 1,1 Mrd. Euro auf 2,0 Mrd. Euro zu und Polen stieg immerhin von 1,9 Mrd. Euro auf 2,4 Mrd. Euro. Moderater war der Zuwachs in Italien, das sein Transaktionsvolumen von 2,2 Mrd. Euro auf 2,7 Mrd. Euro steigerte.

 

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