GEFMA CAFM-Trendreport 2021: kein Digitalisierungsschub

Thomas Ball, Foto: Lünendonk & Hossenfelder

Der deutschsprachige Markt für Computer Aided Facility Management Software (CAFM) hat in der Corona-Pandemie wider Erwarten keinen Digitalisierungsschub verzeichnet. Zwar hat ein Großteil der Anbieter ihr Produkt- und Service-Angebot im Zuge der Pandemie verändert, die Mehrheit der Anbieter berichtet jedoch von verschobenen und abgesagten Projekten, und die Anwender erwarten mehrheitlich Budgetkürzungen für Digitalisierung in den kommenden Jahren. Dies sind erste, heute veröffentlichte Ergebnisse der fünften Auflage des GEFMA CAFM-Trendreports, der seit 2013 alle zwei Jahre neu aufgelegt wird und seit 2017 von dem auf Facility Management spezialisierten Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Lünendonk & Hossenfelder unterstützt wird.

Die teilnehmenden Software-Hersteller gaben an, als Reaktion ihr Dienstleistungs-Angebot auf Tele-Services umgestellt zu haben, ihre Lösungen um dedizierte Workplace-Management-Systeme erweitert oder diese sogar neu eingeführt zu haben oder ein umfassendes Angebot an Anwendungsfällen für die sichere Rückkehr zum Arbeitsplatz entwickelt zu haben. Nur ein Viertel der an der Umfrage zum Trendreport teilnehmenden Anwender gab an, dass ihr Unternehmen als Reaktion auf die Corona-Pandemie die Digitalisierung des Facility Managements beschleunigt hat. Hauptgründe hierfür waren andere Prioritäten, Home Office und Abstandsgebote sowie Budgetgründe.

Als wichtigste Trends bis zum Jahr 2025 sehen die Anwender die Nutzung der CAFM-Systeme per mobiler Endgeräte/Apps sowie eine weiterhin verstärkte Erfüllung der (Dokumentations-) Anforderungen aus der Betreiberverantwortung und die Integration von BIM. Prof. Dr. Joachim Hohmann, langjähriger Projektleiter des CAFM-Trendreports, sagt: „Viele Anwender messen heute der Betreiberverantwortung und dem Workplace Management eine hohe Bedeutung bei. Darauf reagiert der Markt durch die Weiterentwicklung seiner Software-Lösungen. Dennoch ist die Verbreitung von CAFM-Software im deutschsprachigen Raum im internationalen Vergleich noch immer relativ gering.“

Thomas Ball, Partner bei Lünendonk & Hossenfelder, ergänzt: „Im vergangenen Jahr hat das Facility Management seine hohe Relevanz für den sicheren Immobilienbetrieb gerade in der Pandemie gezeigt. Eine professionelle und effiziente Bewirtschaftung in der Nach-Corona-Zeit ist darauf angewiesen, schnell und effizient auskunftsfähig über den Status der Immobilien beziehungsweise Immobilien-Bewirtschaftung zu sein. Der Trendreport zeigt, dass dies ohne CAFM-Software nur eingeschränkt möglich ist. Diese Erkenntnis muss sich in einigen Anwenderunternehmen noch durchsetzen.“

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