Hochbau im Aufwind

Begünstigt durch die Konjunktur des Wohnungsbaus und höhere öffentliche Investitionen wird der Gesamtumsatz der Hochbaufirmen im Jahr 2017 gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich zunehmen. Der Branchenumsatz dürfte bereits in 2016 merklich gewachsen sein, so der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in seinem aktuell herausgegebenen und vom ifo Institut erstellten Branchenbericht. Schon in den ersten neun Monaten von 2016 lagen die baugewerblichen Umsätze deutlich über dem entsprechenden Vorjahresniveau. Im Wohnungsbau expandierten sie um gut zehn Prozent und im öffentlichen Hochbau um rund sieben Prozent.

Gemäß den jüngsten Angaben der amtlichen Bauberichterstattung sind in den gut 19000 Betrieben des Hochbaus knapp 251000 Menschen beschäftigt, die insgesamt einen baugewerblichen Jahresumsatz in Höhe von etwa 39 Milliarden Euro erwirtschaften. Die Branche ist stark durch kleine und mittelgroße Betriebe geprägt. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass in rund zwei Drittel der Betriebe weniger als zehn Personen beschäftigt sind. Der Tätigkeitsschwerpunkt der Hochbaufirmen liegt im Wohnungsbau.

Der Wohnungsneubau dürfte in naher Zukunft lebhaft bleiben, nicht zuletzt wegen der allgemein steigenden Realeinkommen und des in einigen Regionen stark gewachsenen Wohnbedarfs. Von Maßnahmen im Bestand sind hingegen kaum Impulse zu erwarten. Zwar dürfte der Bedarf an altersgerechten Modernisierungen erneut zunehmen. Dem wird jedoch voraussichtlich ein weiter rückläufiges Volumen im Bereich der energetischen Sanierung gegenüberstehen. Auch im öffentlichen Hochbau ist mit einer abermals steigenden Nachfrage zu rechen. Stimulierend wirken hier unter anderem der enorme Modernisierungsbedarf im kommunalen Gebäudebestand und die Sondermittel vom Bund für entsprechende Vorhaben.

Nach Schätzungen des ifo Instituts, die auf den Daten der amtlichen Kostenstrukturerhebung basieren, haben die Hochbauunternehmen im Jahr 2014 im Durchschnitt ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in Höhe von gut fünf Prozent des Bruttoproduktionswertes erzielt. In 2015 dürfte die Ertragsquote im Zuge einer lediglich schwach wachsenden Hochbaunachfrage bei steigenden Arbeitskosten etwas geringer ausgefallen sein, aber dennoch im Branchendurchschnitt ein zufriedenstellendes Niveau erreicht haben. Auch für 2016 und 2017 zeichnet sich insgesamt eine zufriedenstellende Ertragslage ab.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X