Fachmarktzentren und Supermärkte – in dem von Onlinehandel und Corona geplagten Einzelhandelssegment sind das mehr oder weniger die beiden verbliebenen Lichtblicke. Wie robust und begehrt die Nutzungsarten tatsächlich sind, belegt der heute von Robert C. Spies veröffentlichte Halbjahresbericht 2021 über den bundesweiten Retail-Investmentmarkt. So prognostizieren die Experten für das laufende Jahr weitere Renditekompressionen sowohl für Discounter (4,2 bis 4,5 Prozent versus 2020: 4,5 Prozent) und Supermärkte (3,8 bis 4,1 Prozent versus 2020: 4,2 Prozent), als auch Fachmarktzentren (3,9 bis 4,1 Prozent versus 2020: 4,2 Prozent). Keine Prognose wagen die Researcher unterdessen für Shoppingcenter (2020: 5,0 bis 6,0 Prozent), da hier aktuell „Revitalisierungen im Fokus der Eigentümer“ stünden.
Davon abgesehen identifiziert Robert C. Spies mehrere Trends: „Auffällig ist, dass neue Konzepte verstärkt im Markt getestet werden. Hierzu zählen 24/7-Ladenkonzepte sowie Automatenläden ohne Personal mit einer uneingeschränkten Verfügbarkeit und vergleichsweise einfacher baurechtlicher Opportunitäten“, berichtet Uwe Trocha, Leiter für Verbrauchermärkte und Discounter bei Robert C. Spies. Zudem seien Discounter am expansivsten und drängten vornehmlich in freigewordene Innenstadtflächen zu günstigeren Mieten. Vollsortimenter und Discounter versuchten gleichermaßen durch individuelle Mixed-used-Konzepte neue Standorte zu generieren oder Bestandsobjekte zu revitalisieren.
„Die Mieten in den Highstreetlagen sind stark unter Druck, in Stadtteillagen und Fachmarktzentrumslagen hingegen in einer Seitwärtsbewegung“, beobachtet der Handelsimmobilienexperte. Dabei sind ihm zufolge Fachmarktzentrumslagen mit einem hohen Lebensmittelanteil zusammen mit den Fachmarktzentren in Stadtteillagen die Gewinner der Corona-Krise: Kurze Wege und ein umfangreiches Sortiment stünden exemplarisch für den schnellen, sicheren und zudem bequemen Einkauf.