Savills: gute Perspektiven für Value-Add-Investitionen

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„Value Add“, „Opportunistic“, „Core Plus“ – das waren Begriffe, um die viele Investoren in den vergangenen zwei Jahren aus naheliegenden Gründen einen Bogen gemacht haben. Folgt man dem heute erschienenen Savills-Report „European Themes 2022“, dann könnte es auf den europäischen Immobilienmärkten nun aber wieder zu einem Anstieg solcher Investitionen kommen. Grund dafür seien vor allem die zunehmenden Anforderungen hinsichtlich ESG und Dekarbonisierung im Gebäudesektor, die zu einem steigenden Sanierungsdruck auf Bestandsimmobilien führten.

Zugleich dürfte die hohe Nachfrage der Nutzer nach Objekten mit besseren Umweltstandards das Risiko von „stranded assets“ erhöhen. Für Investierende könnten sich diese Faktoren als Chance herausstellen, sofern sie bereit seien, ihre Objekte entsprechend zu sanieren. Dabei forcierten auch gesetzliche Bestimmungen immer mehr die Sanierung von Bestandsgebäuden, um die mit dem Neubau verbundenen „grauen“ Emissionen zu vermeiden.

Neben dem Mietsteigerungspotenzial spricht laut Savills auch die europaweit gestiegene Differenz zwischen Spitzen- und Sekundärrenditen für Value-Add-Investitionen. Der Renditeabstand verringere sich tendenziell in Zeiten hoher Investitionsumsätze und vergrößere sich in Zeiten der Unsicherheit.

„Eigentümer werden zukünftig ihre Sanierungsmaßnahmen intensivieren müssen, wenn sie einen Wertverlust ihrer Immobilien verhindern wollen. Insbesondere ältere Büroobjekte an dezentralen Standorten sollten hierbei in den Blick genommen werden. Allerdings ist in diesem Jahr mit einem Anstieg der Leerstände bei Bestandsobjekten zu rechnen, da sich die Mieten für erst- und zweitklassige Objekte zunehmend auseinanderbewegen“, so Chris Gillum, Head of Offices, Regional Investment Advisory bei Savills.

Nach Einschätzung der Savills-Experten sollten Investierende unter anderem folgende Immobilientypen in den unterschiedlichen Risikoklassen im Jahr 2022 in Europa im Blick behalten:

  1. Core / Core Plus
  • Erstklassige Büroflächen mit hohen EPC-Werten (Engineering-Procurement-Construction) in Städten mit hoher Wirtschaftsdynamik, niedrigen Leerstandsquoten und solider Nutzernachfrage, wie Amsterdam. Berlin, London, München, Paris und Stockholm.
  • Hochmoderne Logistikanlagen in Märkten mit hoher E-Commerce-Durchdringung sowie etablierten 3PL-Betreibern und Onlinehändlern, wie in Großbritannien, den Niederlanden und Frankreich.
  • Neu errichtete Mehrfamilienhäuser in Großstädten mit hoher und steigender Bevölkerungszahl, wie Amsterdam, Berlin, Frankfurt, Kopenhagen, London, Paris und Stockholm.
  1. Value Add
  • Studierendenwohnungen in großen Universitätsstädten mit geringem Angebot an professionell verwalteten Wohnheimen in Deutschland, Italien, Spanien und Polen.
  • Büros mit energetischem Sanierungspotenzial an gut gelegenen Standorten in Städten mit einem Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, etwa Amsterdam, Berlin, Paris, London, München und Stockholm.
  • Hotel- und Gastronomieimmobilien in etablierten Tourismusdestinationen, in denen mit einer vermehrten Rückkehr der Besucher nach Covid-19 zu rechnen ist, wie in Südeuropa sowie beliebte Ziele für Städtereisen.
  • Erstklassige Fachmarktzentren in gut angebundenen Lagen mit großen Einzugsgebieten in den europäischen Hauptstädten und Regionalzentren.
  1. Opportunistic
  • Entwicklung von Mehrfamilienhäusern in Partnerschaft mit lokalen Bauträgern in B-Städten in Ländern mit starken Regionalzentren, etwa Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Polen.
  • Unternehmensimmobilien für Produktion und Lagerung in Osteuropa und den Balkanstaaten als Ergebnis des Nearshoring-Trends.
  • Handelsimmobilien mit aktivem Asset Management an gut angebundenen Standorten mit starken und kaufkräftigen Einzugsgebieten in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den nordischen Ländern und Spanien.
  • Logistikentwicklung in Süd- und Osteuropa mit geringer, aber schnell wachsender E-Commerce-Durchdringung.
  • Hotelprojekte mit ökologisch nachhaltigem Fokus an einzigartigen Standorten mit Anbindung an Hochgeschwindigkeitszugverbindungen in Ländern wie Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien sowie den Benelux-Staaten.

Den kompletten Report finden Sie in unserem Research-Bereich.

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