Kapitalflüsse machen sich mehr und mehr auf den Weg nach Europa. Getrieben von niedrigen Zinsen und den weiteren geldpolitischen Impulsen, satteln sie die Pferde und halten Ausschau nach Rendite. Auch, wenn das nur mit einem Mehr an Risiko einhergehen kann. Aber was ein richtiger Abenteurer ist, scheut das momentan nicht. Laut einer Studie von Colliers haben die grenzüberschreitenden Investitionen in europäische Immobilien bereits im ersten Halbjahr 2015 zum Vergleichszeitraum 2014 um 30 Prozent zugenommen, auf 129 Milliarden Euro. Gewinner darunter waren die Büroimmobilien, die allein mit 43 Milliarden Euro am stärksten gehandelt wurden. Den größten Zuwachs verzeichneten Einzelhandelsimmobilien mit einem Plus von 57 Prozent auf nun 38 Milliarden
Euro. Aufgrund der grenzüberschreitenden Abenteuerlust erwartet das Beratungsunternehmen eine Fortsetzung des starken Jahres für europäische Immobilien. Einige Trends rücken dabei in den Mittelpunkt des Interesses:
- Asiatische Versicherer stocken ihre Investitionen in den europäischen Immobilienmarkt auf. Grund sei die Deregulierung der Auslandsinvestitionen sowie die niedrige Rendite, die asiatische Gateway-Städte bringen. Asiatische Entwickler und Pensionsfonds nehmen gleichzeitig regionale Märkte Großbritanniens ins Visier, mit Konzentration auf Wohngebäude und Studentenwohnheime.
- Asiatische Staatsfonds und Konzerne weiten ihre Investitionsstandorte aus, und zwar auf das europäische Festland.
- Die wichtigen Volkswirtschaften, allen voran Italien, aber auch Irland, Spanien und die Niederlande, erholen sich und ziehen neue Investoren und einen vielfältigeren Kapitalmix an, sowohl von institutionellen als auch opportunistischen Investoren.
- Institutionelle Anleger aus Europa wenden sich verstärkt None-Core-Immobilien in A- und Core-Immobilien in B-Städten Westeuropas zu.
- Investoren aus den USA werden vor allem vom schwachen Euro weiterhin angezogen.
- Amerikanische Equity-Fonds zieht es besonders nach Skandinavien. mb