Nicht genug Material für die EZB

Die Europäische Zentralbank hat ihre Käufe von Anleihen vor der Sommerpause beschleunigt. Allerdings geschah dies nur bei den öffentlichen Titeln wie Staatsanleihen oder Emission von supranationalen Emittenten oder sogenannten Agencies wie der KfW. Bei den Covered Bonds kam es jedoch zu einem Rückgang der durchschnittlichen wöchentlichen Käufe. In der letzten Mai-Woche konnte die EZB nur 2,3 Milliarden Euro an Covered Bonds aufkaufen, gegenüber den bisherigen durchschnittlich 2,7 Milliarden Euro pro Woche. Aus Sicht der Unicredit haben viele Investoren bereits einen beträchtlichen Teil an Covered Bonds an die EZB verkauft. Der Rückgang der Käufe könnte nach Meinung der Commerzbank auch ein Zeichen dafür sein, dass die EZB den Mangel an Neuemissionen nicht vollständig durch Käufe am Sekundärmarkt kompensieren will, um Letzteren in der volatilen Marktphase nicht übermäßig zu belasten. Es könnte schlichtweg sein, dass das Covered-Bonds-Kaufprogramm bereits über dem internen Zielpfad der Notenbank liegt und sie es deswegen ruhiger angehen lässt. Im Juli dürfte die 100 Milliarden Euro Marke an aufgekauften gedeckten Anleihen erreicht werden, munkelt die Commerzbank. Die Aufkäufe von Covered Bonds und Asset-Backed Securities seitens der EZB werden weiter von führenden Investoren und Marktteilnehmern heftig kritisiert, da sie die Marktstrukturen negativ verändern würden.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X