Bewertungsergebnis beschert KfW milliardenschweres Halbjahresergebnis

Dr. Günther Bräunig,  Vorsitzender des Vorstands, KfW Bankengruppe
Quelle: KfW Bankengruppe / Thorsten Futh

Die KfW verzeichnete im ersten Halbjahr 2021 einen Konzerngewinn in Höhe von 1,4 Milliarden Euro. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum stand noch ein Verlust in Höhe von 576 Millionen Euro zu Buche. Diese Entwicklung basierte auf einem stabilen operativen Ergebnis und profitierte von einem sehr positiven Bewertungsergebnis, das durch Nettoauflösungen in der Kreditrisikovorsorge und positive Wertentwicklungen im Beteiligungsportfolio geprägt war. Alle operativen Geschäftsfelder lieferten nach dem Krisenjahr 2020 überdurchschnittliche Beiträge zum Konzerngewinn. Der für die Steuerung der KfW relevante Konzerngewinn vor IFRS-Effekten aus Sicherungszusammenhängen betrug 1,47 Milliarden Euro nach -392 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2020.

„Die erfreuliche Ertragsentwicklung der KfW der letzten drei Quartale hat sich auch im zweiten Quartal 2021 fortgesetzt. Das überdurchschnittliche Ergebnis von 827 Millionen Euro im zweiten Quartal ist geprägt von Umkehreffekten der im Vorjahr im Rahmen der Corona-Krise vorgenommenen Bewertungsabschläge für Kredite und Beteiligungen. Damit weisen wir mit 1.396 Millionen Euro das beste Halbjahresergebnis der letzten zehn Jahre aus", sagte Dr. Günther Bräunig, Vorstandsvorsitzender der KfW Bankengruppe.

Das Bewertungsergebnis ist geprägt von Wertaufholungen im Kredit- und Beteiligungsportfolio, nachdem das Vorjahresergebnis durch die ökonomischen Auswirkungen der Corona-Pandemie stark belastet war. Das Risikovorsorgeergebnis im Kreditgeschäft in Höhe von insgesamt +277 Millionen Euro (-781 Millionen Euro) ist durch Auflösungen insbesondere von latenter Risikovorsorge infolge des verbesserten makroökonomischen Umfelds sowie durch Erträge aus Eingängen auf abgeschriebene Forderungen gekennzeichnet. Das Bewertungsergebnis aus dem Beteiligungsportfolio in Höhe von +358 Millionen Euro (-557 Millionen Euro) ist durch Wertaufholungen insbesondere im Geschäftsfeld Förderung Entwicklungs- und Schwellenländer getrieben. Der Ergebnisbeitrag dieses Geschäftsfelds von 242 Millionen Euro entfiel mit 199 Millionen Euro auf die DEG.

Das Fördervolumen sank im ersten Halbjahr 2021 auf 49,8 Milliarden Euro und liegt damit spürbar unter dem des ersten Halbjahres 2020, in dem 76,2 Milliarden Euro zugesagt wurden. Der Zusagerückgang ist geprägt durch die abgeschwächte Nachfrage nach Corona-Hilfen als Folge der Beendigung des Lockdowns. Gegenüber dem Vergleichszeitraum der Jahre zuvor ist das Fördervolumen im ersten Halbjahr jedoch erheblich angestiegen. So wurden im ersten Halbjahr 2019 rund 33,6 Milliarden Euro zugesagt. Das Zusagevolumen im inländischen Fördergeschäft belief sich auf 41,1 Milliarden Euro, nach 63,0 Milliarden Euro ein Jahr zuvor und 20,8 Milliarden Euro zum 30. Juni 2019. Einen wesentlichen Nachfrageanstieg erfuhr die energieeffiziente Wohnraumfinanzierung, die 19,2 Mrd. EUR verzeichnete.

 Die Zusagen des Geschäftsfelds KfW Capital beliefen sich insgesamt auf 112 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum 139 Millionen Euro. In der Export- und Projektfinanzierung lag das Zusagevolumen aufgrund der Auswirkungen der noch andauernden Corona-Krise auf den Welthandel mit 6,5 Milliarden Euro wie erwartet deutlich unter dem Vorjahresniveau von 11,3 Milliarden Euro. Die Förderung der Entwicklungs- und Schwellenländer lag bei insgesamt 1,9 Milliarden Euro leicht über Vorjahresniveau (2,0 Milliarden Euro) ebenso wie die Zusagen der KfW Entwicklungsbank mit 1,5 Milliarden Euro (1,4 Milliarden Euro). Die DEG sagte Finanzierungen in Höhe von 409 Millionen Euro zu nach 590 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

„Wir blicken auf ein starkes erstes Förderhalbjahr 2021 zurück. Seit der Aufhebung der meisten pandemiebedingten Einschränkungen sind die deutsche Wirtschaft und vor allem viele Dienstleistungsunternehmen wieder auf einem kräftigen Erholungskurs. Damit sinkt die Nachfrage nach KfW-Corona-Hilfen und die Förderung der strukturellen Transformation steht wieder mehr im Vordergrund. Dies gibt Zuversicht auf ein solides Wirtschaftswachstum für das Gesamtjahr 2021", so Bräunig.

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