BVR: EZB soll auf weitere Lockerung verzichten

Dr. Andreas Martin, Mitglied des Vorstandes des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken

Quelle: BVR

Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) fordert die Europäische Zentralbank (EZB) in einer Pressemitteilung dazu auf, die Gelpolitik nicht weiter zu lockern. Zwar haben sich die Wirtschaftsaussichten im Euroraum in den vergangenen Monaten eingetrübt, vor allem wegen der andauernden internationalen Handelskonflikte, doch ist die Ausrichtung der Geldpolitik bereits heute extrem expansiv", sagt Dr. Andreas Martin, Vorstand des BVR. "Weitere Lockerungsschritte der EZB bringen der Konjunktur immer weniger neue Impulse, verstärkten aber die schädlichen Nebenwirkungen", so Martin weiter.

Bereits heute sei die Ausrichtung der Geldpolitik im Euroraum noch lockerer als in Japan. Dies sei bemerkenswert, da die japanische Geldpolitik oft als besonders expansiv angesehen werde. Der Kurs der Geldpolitik könne anhand der Differenz zwischen dem nominalen Wirtschaftswachstum und den Finanzierungskosten gemessen werden. Erhöhe sich das Wirtschaftswachstum oder sinken die Finanzierungskosten, werde der geldpolitische Kurs expansiver. Im Euroraum liege die Differenz beider Größen mit 3,1 Prozentpunkten fast doppelt so hoch wie in Japan mit 1,7 Prozentpunkten.

Zu den Hauptleidtragenden der extremen Niedrig- und Minuszinsen zählten nach Meinung des BVR die Sparer im Euroraum. Aber auch das traditionelle Bankgeschäft werde durch das anhaltend extreme Zinsumfeld deutlich erschwert. Martin: "Überfällig ist eine Entlastung der Banken durch die EZB in Form von Freibeträgen auf Notenbankeinlagen, die dem Strafzins von aktuell 0,4 Prozent unterliegen."

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