BVR: „Die Zinswende dürfte Bankeinlagen und Versicherungssparen wieder attraktiver machen“

Quelle: BVR

Die Mittelzuflüsse beim Wertpapiersparen werden in diesem Jahr hoch bleiben, wenngleich der Rekordwert vom vergangenen Jahr nicht wieder erreicht werden dürfte, so die Prognose des BVR. „Aktien und Investmentfonds bieten gegenwärtig einen besseren Schutz vor Inflation als festverzinsliche Geldanlagen. Die von der Geldpolitik in Aussicht gestellte Zinswende dürfte aber perspektivisch auch Bankeinlagen und das Versicherungssparen wieder attraktiver machen“, sagt BVR-Vorstandsmitglied Dr. Andreas Martin. 

Im Jahr 2021 bildeten die privaten Haushalte in Deutschland Geldvermögen in Höhe von 378,4 Milliarden Euro. Diese historisch hohe Summe wurde wie im Vorjahr von den Konsumeinschränkungen durch die Corona-Maßnahmen getrieben. 134,7 Milliarden Euro der Summe flossen in Wertpapiere, zu denen Aktien, Investmentfonds, Anteilsrechte und Rentenwerte gehören; nach 53 Milliarden Euro 2019 und 88,1 Milliarden 2020. Auf das Wertpapiersparen entfielen 2021 damit 35,6 Prozent des neu gebildeten Geldvermögens der privaten Haushalte. 94,9 Milliarden Euro beziehungsweise 25,1 Prozent flossen in Versicherungen und 146,8 Milliarden beziehungsweise 38,8 Prozent wurden als Bankeinlagen angelegt. Im laufenden Jahr belasten Ukrainekrieg und Inflation die Sparfähigkeit. Gegen einen starken Rückgang der Sparquote und damit auch der zur Geldanlage verfügbaren Mittel der Privathaushalte spricht aus Sicht des BVR jedoch der parallele Einbruch des Konsumklimas. 

Das verfügbare Einkommen der Privathaushalte belief sich im Jahr 2021 auf 2.074 Milliarden Euro. Hiervon wurden 1.763 Milliarden Euro konsumiert und 311 Milliarden Euro gespart. Damit belief sich die Sparquote auf 15 Prozent und lag deutlich über dem langfristigen Trend. Wie schon 2020 war die unfreiwillige Konsumbeschränkung durch die Corona-Krise die Ursache. Erst mit den Lockerungen im zweiten Halbjahr 2021 erholte sich der Konsum und die Sparquote ging deutlich zurück. 

Das gesamte Geldvermögen der privaten Haushalte, zu denen nicht nur Erwerbstätige und sonstige Privatpersonen, sondern auch wirtschaftlich Selbstständige und Organisationen wie Vereine, Gewerkschaften und Kirchen gezählt werden, belief sich Ende 2021 auf 7 833,6 Milliarden Euro. Demgegenüber standen Verbindlichkeiten in Höhe von 2 060,6 Milliarden. Das Nettogeldvermögen eines durchschnittlichen privaten Haushalts belief sich damit auf 141.900 Euro, wovon durchschnittlich 39,2 Prozent bei Banken, 32,9 Prozent in Versicherungen und 27,6 Prozent in Wertpapieren angelegt sind. 

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